München. In dem neuen Amazon-Shop „Handmade“ können Kunsthandwerker selbstgemachte Waren anbieten. Der soll Dawanda und Etsy Konkurrenz machen.

Der Versandriese Amazon steigt auch in Europa ins Geschäft mit handgemachten Produkten ein. In einem neuen Store namens „Handmade“ können Kunsthandwerker selbstgemachte Waren anbieten und sich persönlich präsentieren.

Zum Start des Services beteiligen sich gut 1000 Kleinunternehmen mit mehr als 30.000 Produkten an dem neuen Angebot, wie Marketplace-Chef Markus Schöberl mitteilte. Kommt ein Geschäft zustande, zahlen die Anbieter Verkaufsgebühren an Amazon. Der Service ist seit diesem Donnerstag online.

Eine Umsatzerwartung nannte Schöberl nicht. Amazon „Handmade“ will damit Unternehmen wie Dawanda und dem amerikanischen Vorbild Etsy Konkurrenz machen. Auch in Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien gibt es vergleichbare Seiten, auf denen Selbstgemachtes bestellt werden kann. In den USA hat Amazon bereits vor einem Jahr einen ähnlichen Store gestartet.

Gebühren für Anbieter zunächst bei zwölf Prozent

Auch bei Amazon selbst ist die Konkurrenz riesig: Rund zwei Millionen Marketplace-Händler sind über die Amazon-Seiten aktiv und buhlen um die weltweit gut 300 Millionen Kunden des Versandhändlers. Kommen Verkäufe zustande, verdient der Konzern über Gebühren mit.

Für die Kunsthandwerker werden sie zum Start zunächst bei zwölf und ab 2018 bei 15 Prozent liegen, teilte Geschäftsführer Schöberl mit. Ob sich die Gebühren angesichts des harten Preiskampfs im Netz für die Kleinunternehmer rechnen, bleibt abzuwarten. (dpa)