Frankfurt/Main. Fusion oder nicht? Während Tengelmann-Mitarbeiter auf eine Entscheidung im Übernahme-Streit warten, legt sich Edeka einen Plan B zu.

Der Handelskonzern Edeka bereitet sich laut einem Medienbericht auf ein Scheitern der Komplettübernahme des Rivalen Kaiser’s Tengelmann vor. Am Ende könnte Edeka dennoch die Filialen der Konkurrenz übernehmen.

Nach Informationen der „Lebensmittel Zeitung“ (Bezahlinhalt) will der Handelsriese im Falle einer Zerschlagung der Handelskette alle kartellrechtlich unproblematischen Standorte der Supermarktkette übernehmen. Auch um die wettbewerbsrechtlich strittigen Standorte wolle sich der Konzern bemühen, indem er direkt mit den Vermietern verhandele, berichtete das Branchenblatt.

Edeka dementiert Pläne nicht

Auf Produktionsstätten und den Logistikstandorten werde Tengelmann-Inhaber Karl-Erivan Haub in diesem Falle aber wohl sitzenbleiben.

Ein Edeka-Sprecher kommentierte den Bericht am Dienstag mit den Worten: „Wir hoffen immer noch auf eine Lösung. Selbstverständlich sind wir auch auf alternative Szenarien vorbereitet.“

Tengelmann fährt Millionenverluste ein

Erst am Wochenende war bekannt geworden, dass die Lage bei der angeschlagenen Supermarktkette offenbar noch dramatischer ist als bisher bekannt. Die Kette mache inzwischen monatlich zehn Millionen Euro Verlust und könne nicht mehr auf eine juristische Lösung im Streit um die Ministererlaubnis für den Zusammenschluss mit Edeka warten.

Über 8000 Mitarbeiter der Supermarktkette müssen nach Informationen unserer Redaktion um ihre Jobs bangen. Die Stellen seien akut gefährdet. Für den 23. September ist bei dem Unternehmen eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung anberaumt. (dpa/ac)