Oldenburg/Berlin. In Deutschland steigt die Anzahl verschuldeter Familien und Personen. Das berichtet eine Zeitung und beruft sich auf den Armutsbericht.

In Deutschland sind nach einem Bericht der Oldenburger „Nordwest-Zeitung“ zufolge immer mehr Privathaushalte überschuldet. Das geht aus Zahlen des Bundesarbeitsministeriums hervor, die der Zeitung vorliegen. Diese sollen in Kürze im neuen Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung veröffentlicht werden.

Danach stieg die Zahl der Haushalte „mit hoher Überschuldungsintensität“ zwischen 2006 und 2015 von 1,64 Millionen auf 1,97 Millionen. Die Zahlen erfassen Personen oder Familien, die über einen längeren Zeitraum ihre Schulden bei mehreren Gläubigern nicht zurückzahlen können. Die Zahl der Personen über 18 Jahre mit hoher Überschuldung stieg von 3,4 Millionen auf 3,95 Millionen.

Soziale Sicherungssysteme stärken

Die Linkspartei warnte vor einer steigenden Armutsgefährdung. „Immer mehr Menschen geraten in die Schuldenfalle, in vielen Fällen bedingt durch Erwerbslosigkeit, Krankheit oder ein niedriges Einkommen“, sagte Linken-Fraktionsvize Sabine Zimmermann der „Nordwest-Zeitung“.

Zimmermann forderte, die soziale Sicherung in Fall von Erwerbslosigkeit zu stärken. „In der zunehmenden Überschuldung spiegelt sich die steigende Armutsgefährdung und die Schwächung der sozialen Sicherungssysteme.“

Arbeitslosigkeit und Krankheit häufige Ursache für Schulden

Aus der im Juli veröffentlichten Überschuldungsstatistik der Regierung geht hervor, dass im Jahr 2015 in 20 Prozent aller verzeichneten Fälle der Verlust der Arbeit Ursache für private Schulden war. Andere Ursachen sind Krankheit, Sucht oder die Folgen eines Unfalls. (epd/aba)