Frankfurt/Main. Kostenlose Girokonten gehören bald der Geschichte. Das prophezeit Sparkassen-Präsident Fahrenschon. Schuld sind die niedrigen Zinsen.

Sparkassen-Präsident Georg Fahrenschon rechnet mit einer flächendeckenden Einführung von Kontoführungsgebühren in Deutschland. „Ich erwarte, dass es in einigen Jahren praktisch nirgendwo mehr kostenlose Girokonten geben wird“, sagte Fahrenschon der „Bild“-Zeitung.

Für die Nutzung von Geldautomaten sollten Verbraucher aber auch künftig nichts zahlen. Fahrenschon bekräftigte damit frühere Aussagen. Bereits im März hatte er verkündet: „Die Zeit von kostenlosen Girokonten ist vorbei.“ Die Preisgestaltung ist jedoch Sache der einzelnen Institute.

Banken geben Kosten an Kunden weiter

Wegen der historisch niedrigen Zinsen brechen den Instituten die Zinserträge weg. Zusätzlich unter Druck ist die Branche, weil Geschäftsbanken für Geld, das sie bei der Europäischen Zentralbank (EZB) parken, Strafzinsen zahlen müssen. Die Kosten dafür geben viele Banken bereits an ihre Unternehmenskunden oder große Investoren wie Fonds weiter.

Das Gros der Privatkunden bleibt indes bisher verschont. Sie müssen allerdings in vielen Fällen bereits höhere Gebühren zahlen etwa für Überweisungen oder Bankkarten. (dpa)