Berlin. Laut Bundesverkehrsministerium verwenden Fiats Dieselautos eine illegale Abschalteinrichtung. Der Autobauer weist die Vorwürfe zurück.

Das Bundesverkehrsministerium wirft dem Autobauer Fiat den Einsatz „unzulässiger“ Abschalteinrichtungen bei Dieselmotoren vor. Dies geht aus einem Schreiben des Ressorts von Alexander Dobrindt (CSU) an die EU-Kommission hervor, das der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag vorlag. Zuerst hatte die „Wirtschaftswoche“ darüber berichtet.

In dem Schreiben wird unter anderem eine Abschaltung der Abgasrückführung nach 22 Minuten bemängelt. Aus Sicht des Ministeriums sei nun „der Nachweis des Einsatzes einer unzulässigen Abschalteinrichtung erbracht“. Einen Verdacht gegen Fiat-Fahrzeuge hatte es bereits seit Ende Mai gegeben. Das Unternehmen hatte jedoch betont, keine illegale Software einzusetzen.

Fiat bestreitet Vorwürfe

Auch die italienische Genehmigungsbehörde schloss laut dem Schreiben des Ministeriums das Vorhandensein einer Abschalteinrichtung aus. Die aktuellen Vorwürfe wollte Fiat auf Anfrage der „Wirtschaftswoche“ nicht näher kommentieren – bekräftigte aber, dass die erwähnten Fahrzeuge „die anwendbaren Emissionsanforderungen erfüllen“.

Es ist das erste Mal nach dem Fall Volkswagen, dass eine Behörde einem Autobauer eine solche gezielte Manipulation bei der Abgasbehandlung vorwirft. Bisher hatte nur VW eingeräumt, bei Abgastests getäuscht zu haben – dies hatte die Diesel-Affäre mit Milliarden-Rückstellungen bei Deutschlands größtem Konzern und millionenfachen Autorückrufen ausgelöst. (dpa/rtr)