Hamburg. Von Insolvenzverfahren sind vor allem Bürger in Nordrhein-Westfalen betroffen. Bezogen auf die Bevölkerung liegen aber die Bremer vorn.

Rund 693.000 Menschen in Deutschland warten darauf, nach ihrem Insolvenzverfahren in eine schuldenfreie Zukunft zu starten. Das teilte die Wirtschaftsauskunftei Bürgel am Donnerstag in Hamburg mit. Die Schuldner befinden sich in der sogenannten Wohlverhaltensphase und müssen ihr Einkommen oberhalb der Pfändungsgrenze abgeben, in der Regel sechs Jahre lang. Dann werden die restlichen Schulden gestrichen. Die Zahlen wurden erstmals erhoben, so dass kein Vergleich zu Vorjahren möglich ist.

Die meisten der Pleitiers wohnen in Nordrhein-Westfalen, fast 172.000. Bezogen auf die Bevölkerung sind jedoch vor allem Bremer (141 von 10.000 Einwohnern), Niedersachsen (112) und Hamburger (111) betroffen. Den geringsten Anteil von Menschen in der Warteschleife haben Bayern und Baden-Württemberg mit jeweils 60 pro 10.000 Einwohner.

Die Gründe sind vielfältig

Zu den Gründen für eine Privatinsolvenz gehören Arbeitslosigkeit und reduzierte Arbeit, Einkommensarmut, gescheiterte Selbstständigkeit, ein zum Einkommen unpassendes Konsumverhalten, Veränderungen in der familiären Situation wie Scheidung oder Trennung und Krankheit. Der überwiegende Teil der Privatpersonen in einer Insolvenz hat vor allem bei Kreditinstituten, Versandhändlern, Versicherungen, Behörden, Vermietern, Energieversorgern und Telefongesellschaften Schulden. (dpa)