Frankfurt/Main. Nach einem trüben Vortag ist die Stimmung an der Frankfurter Börse wieder gestiegen. Das lag vor allem an den Konzernen VW und SAP.

Deutliche Gewinne bei VW und SAP haben den Dax am Mittwoch wieder klar über die Marke von 10.000 Punkten geführt. Nach einem bereits freundlichen Auftakt stand der deutsche Leitindex am frühen Nachmittag 1,44 Prozent höher bei 10.124,55 Punkten. Damit hat das Börsenbarometer inzwischen seine Kursverluste im Zuge des Brexit-Votums nahezu wettgemacht.

Der MDax der mittelgroßen Konzerne legte am Mittwoch um 0,59 Prozent auf 20.848,86 Punkte zu. Für den Technologiewerte-Index TecDax ging es um 1,09 Prozent auf 1657,56 Punkte nach oben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,98 Prozent.

Aktuell treffe die wieder steigende Nachfrage nach Aktien auf ausgetrocknete Märkte, sagte Chefhändler Matthias Jasper von der WGZ Bank. Denn nach dem Brexit-Votum hätten viele Anleger Dividendenwerte in ihren Depots untergewichtet. Nun zeige sich, dass die Investoren insbesondere deutschen Aktien gegenüber viel zu negativ eingestellt seien.

SAP macht Schwächen wieder wett

Nach Auffassung des Händlers Markus Huber vom Broker City of London Markets wirkten auch gute Unternehmenszahlen aus den USA – etwa von Microsoft – positiv nach. Der Software-Konzern hatte die Erwartungen der Anleger übertroffen.

Hierzulande läuft es bei SAP rund: Europas größter Softwarekonzern machte trotz der Unruhe um das Brexit-Votum der Briten die Schwächen vom Jahresbeginn wett. Die SAP-Aktien zogen im Dax um knapp 5 Prozent an.

Den ersten Platz sicherten sich jedoch die Vorzugsaktien von Volkswagen mit einem Gewinn von 5,62 Prozent. Der Autobauer schnitt im ersten Halbjahr trotz Abgasskandal beim operativen Ergebnis besser ab als gemeinhin erwartet.

Commerzbank-Aktie sackt ab

Die Papiere der Commerzbank hingegen litten mit minus 0,65 Prozent unter einem negativen Analystenkommentar der US-Investmentbank Merrill Lynch.

Am MDax-Ende sackten die Papiere des Bauunternehmens Hochtief um gut 5 Prozent ab. Negative Nachrichten kamen aus Australien: Die Tochter Cimic enttäuschte die Anleger – die Aktien rauschte um ein Fünftel nach unten.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,19 Prozent am Vortag auf minus 0,18 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,02 Prozent auf 143,99 Punkte. Der Bund-Future gab um 0,04 Prozent auf 166,49 Punkte nach. Der Euro wurde zuletzt bei 1,0996 (EZB-Referenzkurs vom Dienstag: 1,1035) US-Dollar gehandelt. Der Dollar war damit 0,9094 (0,9062) Euro wert. (dpa)