Berlin. Wer Hilfen zur Fortbewegung braucht, ist selten gut bedient mit dem, was die Kasse zahlt. Nun verspricht der Dachverband Besserung.

Versicherte in Deutschland sollen künftig bessere Rollatoren und Rollstühle von den Krankenkassen erstattet bekommen. „Da muss sich einiges ändern“, sagte Gernot Kiefer, Vorstand des Kassen-Spitzenverbandes, am Mittwoch bei einer Veranstaltung in Groß Behnitz bei Berlin. Kiefer nannte dies als Beispiel dafür, dass die Kassen die Versorgung mit Hilfsmitteln insgesamt auf den neuesten Stand bringen wollten.

Vielen Betroffenen reiche die Standardversorgung bei Rollatoren und Rollstühlen nicht. Sie nutzten bessere Modelle und zahlten dabei aus eigener Tasche zu. Geprüft werden solle, die standardmäßige Versorgung in dem Bereich zu modernisieren.

Bereits 2013 sei der Festbetrag für Hörgeräte deutlich gesteigert worden, wo oft deftige Zuzahlungen fällig waren. Der Festbetrag für Schwerhörige stieg von 421 auf 785 Euro. Auch deshalb seien die Ausgaben für Hilfsmittel zuletzt deutlich auf mehr als 7,5 Milliarden Euro angewachsen.

Ausgaben steigen wegen Alterung der Gesellschaft

Auch in Zukunft würden die Ausgaben mit der Alterung der Gesellschaft und technischem Fortschritt deutlich wachsen. Die Kosten und die Steuerung in diesem Bereich bleibe „mit zunehmender Brisanz“ auf der Tagesordnung, sagte Kiefer. Das offizielle Hilfsmittelverzeichnis mit 35.000 Einzelprodukten werde nun erneuert. Eine Reform in dem Bereich sei zudem bei der Bundesregierung in Vorbereitung.

Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, äußerte sich skeptisch über die angekündigten Verbesserungen. „Bisher waren die Krankenkassen dafür bekannt, die Preise und die Qualität bei den Hilfsmitteln zu drücken“, sagte er. In die Schlagzeilen war etwa geraten, dass viele Patienten nur unzureichende Inkontinenzhilfen erhalten hatten. (dpa)