Frankfurt/St. Louis. Übernahmepoker zwischen Bayer und Monsanto: Der US-Saatgutkonzern verlangt nun bis zu 15 Dollar pro Aktie mehr von den Leverkusenern.

Im Übernahmepoker mit Bayer hat der US-Saatgutkonzern Monsanto einem Zeitungsbericht zufolge eine Erhöhung der Offerte um zehn bis 15 Dollar je Aktie gefordert. Damit würde sich der Übernahmepreis auf 67 bis 69 Milliarden Dollar belaufen, berichtete das „Handelsblatt“ am Mittwoch vorab aus seiner englischsprachigen Online-Ausgabe. Die Zeitung berief sich auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Bayer lehnte eine Stellungnahme ab.

Bayer bietet bislang 62 Milliarden Dollar für den US-Konzern. Die Offerte von 122 Dollar je Aktie haben die Amerikaner als zu niedrig zurückgewiesen, sich aber offen für Gespräche gezeigt. Diese kommen aber nicht voran. Während die Leverkusener Einblick in die Bücher von Monsanto wollen, bevor über eine Anhebung des Angebots entschieden werden kann, fordert der Saatgutriese eine höhere Offerte, bevor er dies zulässt, berichten mit der Sache vertraute Personen. Sollte die Übernahme glücken, wäre es die größte in der deutschen Wirtschaftsgeschichte.

Bayer wegen Übernahmeplänen in der Kritik

Die Übernahme des Konzerns gilt nicht nur aus finanziellen Gründen als ein Wagnis. Auch wegen des schlechten Rufes von Monsanto sind die Übernahmepläne von Bayer in die Kritik geraten. Dem US-Hersteller von genmanipuliertem Saatgut wird unter anderem ruppiges Verhalten im Umgang mit seinen Kunden vorgeworfen. Außerdem vertreibt Monsanto den Unkrautvernichter Glyphosat. Dieser steht im Verdacht, krebserregend zu sein.

Monsanto vermarktet Glyphosat unter dem Namen Roundup. Am Mittwoch verlängerte die EU-Kommission die Europa-Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichters um bis zu 18 Monate. (rtr/dpa)