Essen. Ermittler haben die Essener Zentrale von Thyssen-Krupp durchsucht. Hintergrund sind mögliche Schmiergeldzahlungen bei Waffengeschäften.

In Zusammenhang mit möglichen Schmiergeldzahlungen bei Waffengeschäften hat die Staatsanwaltschaft Bremen die Essener Zentrale von Thyssen-Krupp durchsucht. Die Razzia sei bereits in der vergangenen Woche gewesen, bestätigte ein Sprecher der Behörde einen Bericht der „Rheinischen Post“.

Hintergrund sind Ermittlungen gegen das Bremer Rüstungsunternehmen Atlas Elektronik, ein Gemeinschaftsunternehmen von Thyssen-Krupp und Airbus. Verantwortliche von Atlas Elektronik sollen türkische Amtsträger bestochen haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt auch gegen Manager von Thyssen-Krupp und Airbus, weil sie die Zahlung von Bestechungsgeldern nicht verhindert haben sollen.

Ein Sprecher von Thyssen-Krupp sagte der Zeitung, für den Konzern habe die schnelle Aufklärung des Sachverhalts oberste Priorität. „In ihrer Rolle als Gesellschafterin wird Thyssen-Krupp daher die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Bremen unterstützen“, sagte er dem Blatt. Bereits im März war bekannt geworden, dass sich die Ermittlungen auch gegen einen heutigen Telekom-Vorstand richten. Dieser war 2007 als Manager von Thyssen-Krupp für die ordnungsgemäße Abwicklung von Geschäften verantwortlich – was auch die Tochtergesellschaften einschließt. (dpa)