Berlin. Selbstfahrende Autos machen in den USA schon länger ihre Testfahrten. Nun werden auch die ersten autonomen Passagier-Drohnen abheben.

Einsteigen, Ziel wählen, zurücklehnen, losfliegen – So einfach soll er einmal sein, der Flug mit einer Passagierdrohne. In den USA, wo bereits seit längerem Menschen von selbstfahrenden Autos durch die Gegend kutschiert werden, ist man dem Traum vom Fliegen ohne Pilot nun ein Stück näher gekommen. Der Drohnenbauer Ehang, das teilt er auf seiner Internetseite mit, darf nun erste Testflüge starten.

Das chinesische Unternehmen hatte seine potenziell bemannte Drohne 184 schon im Januar auf einer Elektronikmesse in Las Vegas präsentiert. Dort zeigten sich Behörden aus dem US-Bundesstaat Nevada interessiert. Sowohl das Institut für autonome Systeme als auch das Governor’s Office für wirtschaftliche Entwicklung (GOED) konnten als Partner gewonnen werden. Sie machten den Weg frei für die ersten Testflüge – und sie wollen auch dafür sorgen, dass es nach der Testphase über alle bürokratischen Hürden weitergeht. „Ich persönlich freue mich auf den Tag, an dem Drohnen-Taxis zu den Transportsystemen Nevadas gehören“, zitiert das Unternehmen Tim Wilczek, der beim GOED für Luftverkehr zuständig ist.

Flüge in einer Höhe bis zu 3,5 Kilometer

Ehang hofft so, eine Vorreiterrolle auf dem Gebiet des bemannten Drohnenflugs einnehmen zu können. Bei unbemannten Drohnen ist die Firma mit Sitz im chinesischen Guangzhou nur einer von vielen Konkurrenten. Die Ehang 184 hat vier Rotoren, die die Drohne senkrecht starten und in einer Höhe von bis zu 3,5 Kilometern voran bringen können. Sie soll bis zu 100 km/h schnell fliegen können.

Ehang hat angekündigt, bis Ende 2016 mit den ersten Tests anfangen zu wollen. Bis Tom Wilczeks Traum vom Drohnen-Taxi wahr wird, dürfte es allerdings noch eine ganze Weile dauern.