Berlin. Alexander Gaulands Aussagen über Jérôme Boateng hatten großen Protest ausgelöst. Sixt reagiert nun mit einer bissigen Werbe-Kampagne.
Angela Merkel, Heino oder Matthias Reim – der Autovermieter Sixt ist bekannt für bissige Werbung mit Prominenten. Jetzt hat Sixt eine neue Kampagne gestartet, mit AfD-Politiker Alexander Gauland als unfreiwilliges Testimonial. Das Unternehmen nimmt damit in der aktuellen Debatte über Gaulands Äußerungen über Fußballer Boateng Stellung.
In der vergangenen Woche hatte der Politiker mit einem Satz über Jérôme Boateng einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Im Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ (FAS) sagte er: „Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben.“ Bei „Anne Will“ behauptete Gauland später, er sei von den Zeitungsjournalisten „reingelegt“ worden. Er habe Boateng gar nicht weiter gekannt: „Ich wusste auch gar nicht, dass er farbig ist.“
Sixt wirbt für Umzugswagen
Gaulands Äußerungen hatten großen Protest ausgelöst. Boatengs Nachbarn und Fußballfans stellten sich demonstrativ hinter ihn. Viele sagten, sie hätten lieber Boateng als Gauland zum Nachbarn. Sixt liefert nun die Lösung für alle genervten Gauland-Nachbarn: Einfach umziehen. Auf einem Werbeplakat ist Gaulands Konterfei zu sehen, darunter der Satz: „Für alle, die einen Gauland in der Nachbarschaft haben. (Jetzt einen günstigen Umzugs-Lkw mieten unter sixt.de)“ Auf Twitter postete Sixt die Anzeige mit dem Hinweis: „Spontaner Umzug gefällig? Hier geht’s zu den Umzugs-Lkws.“
Auf Twitter und Facebook gab es für die bissige Werbeanzeige viel Lob. „#Sixt... gewohnt grandios! #gauland“, schreibt ein Nutzer.
Ein anderer kommentiert: „@SixtDE sensational, das Beste, SIXT hat die Eier so eine Message zu senden, kann ich nur meinen Hut ziehen, well done !!!“
Und ein weiterer Twitter-User gratuliert der Marketing-Abteilung: „Auf die Sixt-Marketingabteilung ist noch Verlass #Gauland #AfD.“