Köln. In Rewe-Märkten soll es künftig keine Plastik-Einkaufstüten mehr geben. Der Händler will den Kunden mehrere Alternativen anbieten.

Deutschlands zweitgrößter Lebensmittelhändler Rewe stoppt den Verkauf von Plastiktüten. Dadurch sollen in Deutschland jährlich rund 140 Millionen Plastiktüten weniger im Müll landen, wie der Konzern am Mittwochmorgen ankündigte.

Statt der umweltschädlichen Plastiktüten will der Konzern den Kunden in all seinen Supermärkten Alternativen aus Baumwolle und Jute, aber auch Permanent-Tragetaschen aus Recyclingmaterial, Kartons und Papiertüten anbieten. Restbestände an Plastiktragetaschen würden in den Märkten aber noch bis Juli verkauft, teilte der Konzern mit.

Dreimonatige Testphase als Vorlauf

In den mehr als 3000 Rewe-Märkten kaufen wöchentlich rund 27 Millionen Kunden ein. In einer dreimonatigen Testphase hatte das Unternehmen in mehr als 130 Märkten den Verzicht auf die Plastiktüten ausprobiert. Ein Großteil der Verbraucher befürworte und akzeptiere den Schritt, fasste der Handelsriese seine Erfahrungen zusammen. Fast zwei Drittel der befragten Kunden wolle zu mehrfach verwendbaren Tragetaschen oder Einkaufskartons greifen.

Nicht betroffen von dem Plastiktüten-Bann bei Rewe sind nach Angaben eines Unternehmenssprechers vorläufig die kostenlosen durchsichtigen Plastiktüten, die etwa an der Obst- und Gemüsetheke Verwendung finden. Aber auch hier werde nach Alternativen gesucht.

Weitere Einzelheiten will Rewe auf einer Pressekonferenz mit Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) an diesem Mittwoch in Berlin bekannt geben. (dpa)