Berlin. Stolpert der nächste deutsche Autobauer über die Abgasaffäre? Laut „Spiegel“ wurden bei einem Opel-Modell viel zu hohe Werte gemessen.

Das Verkehrsministerium hat bestätigt, dass bei Abgas-Tests im Zuge der Diesel-Affäre 30 von 53 untersuchten Autos zu viel CO2 ausgestoßen haben. Das Kraftfahrtbundesamt sei mit weiteren Prüfungen beauftragt, es werde einen umfassenden und transparenten Bericht geben, sagte eine Sprecherin am Freitag in Berlin. Zuerst hatte der „Spiegel“ darüber berichtet.

Um welche Modelle es sich handelt und ob deutsche oder ausländische Autos betroffen sind, wollte das Verkehrsministerium nicht sagen. Offen blieb auch, wann der Bericht veröffentlicht werden soll. Laut „Spiegel“ gehört zu den Fahrzeugen ein Opel-Zafira-Dieselmodell. Opel habe auf Anfrage erklärt, eigene Tests im Rahmen der Produktionskontrolle hätten keine Abweichungen beim CO2-Ausstoß ergeben.

Der „Spiegel“ berichtete zudem, bei weiteren Messungen auf dem Prüfstand des TÜV Nord in Essen habe ein solches Zafira-Modell statt der angegebenen 109 Gramm CO2 pro gefahrenem Kilometer 127 Gramm pro Kilometer ausgestoßen. Das entspreche auch beim Spritverbrauch einer Überschreitung von 16,5 Prozent.

Im Mittelpunkt der Messungen stand eigentlich Stickoxid

Bei den Messungen war es eigentlich um das gesundheitsschädliche Stickoxid gegangen. Es ergaben sich aber auch Auffälligkeiten beim klimaschädlichen Treibhausgas CO2. Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte die Untersuchungen im Zuge der Affäre um manipulierte Abgaswerte bei VW in Auftrag gegeben. Veröffentlicht wurden bisher aber nur die gemessenen Stickoxid-Werte. Daraufhin hatten verschiedene Autobauer einen freiwilligen Rückruf angekündigt. (dpa/rtr)