Washington. Wieder schlechte Nachrichten für VW in den USA: Eine Kommission hat Untersuchungen eingeleitet – wegen möglicher Patentverletzungen.

Der durch die Diesel-Abgasaffäre unter Druck stehende Volkswagen-Konzern hat eine neue Baustelle in den USA. Wegen möglicher Patentrechtsverletzungen bei Hybrid-Fahrzeugen der Marken VW, Audi und Porsche hat die Internationale Handelskommission Amerikas eine Untersuchung gegen den Wolfsburger Konzern eingeleitet.

Auslöser ist die Klage der in Baltimore ansässigen Firma Paice LLC, die sich seit den 90er Jahren eine dominierende Stellung in der Hybrid-Technologie erworben hat. Das im Bundesstaat Maryland beheimatete Unternehmen gibt an, von 1999 bis 2004 VW in Sachen Hybrid intensiv geschult zu haben. Danach habe Volkswagen die fremde Technologie einfach übernommen, ohne dafür zu bezahlen. Paice, gegründet von dem aus der früheren Sowjetunion geflohenen Ingenieur Alex Severinsky, verlangt nun, dass die US-Behörden den Import von VW-Hybrid-Fahrzeugen aus Deutschland untersagen. Auf seiner Seite wirbt das Unternehmen mit dem Porsche Cayenne.

Beweisaufnahme hat erst begonnen

Ob die „United States International Trades Commission“ dem Ansinnen nachkommt, ist offen. „Wir beginnen gerade erst damit, die Beweise zu erheben“, erklärte ein Sprecher. Für Paice ist die Attacke gegen VW keine Premiere. Vorher wurden Toyota, Hyundai und Ford ebenfalls wegen Patentrechtsverletzungen angegangen; mit Erfolg.

Die Autobauer zahlten hohe Lizenzgebühren. Im Fall Hyundai waren es knapp 29 Millionen Dollar. Gemessen an den in die Milliarden gehenden Schadensersatzforderungen, die VW für die „Dieselgate“-Affäre berappen muss, sind das zwar Kleinigkeiten. Aber für den Konzern sind die aktuellen Negativ-Schlagzeilen ein weiterer Rückschlag bei dem Versuch, in den USA ein neues Image aufzubauen.