Espoo/Redmond. Nach der Übernahme durch Microsoft war der Name Nokia vom Handy-Markt verschwunden. Das ändert sich jetzt durch ein Lizenz-Geschäft.

Der Name Nokia kehrt auf den Mobilfunkmarkt zurück. Der finnische Handy-Hersteller übertrug der ebenfalls in Finnland neu gegründeten Firma HMD global Oy die exklusiven Rechte an dem traditionsreichen Markennamen.

HMD habe damit das Recht, in den nächsten zehn Jahren Handys, Smartphones und Tablets unter der Marke Nokia herzustellen und zu vertreiben, teilte das Unternehmen mit. Nokia Technologies erhalte entsprechende Lizenzgebühren für Eigentumsrechte und die Verwendung des Markennamens.

Auch Microsoft tritt Markenrechte ab

Unter dem Namen Nokia will HMD laut Mitteilung künftig auch einfache Handys vermarkten und erwarb dafür die Rechte von Microsoft. Das Geschäft mit den sogenannten Feature-Phones mit einigen vom Smartphone bekannten Zusatzfunktionen seien in vielen Märkten der Welt noch sehr populär, hieß es in der Mitteilung.

Microsoft trennt sich gleichzeitig auch vom Rest seines Feature-Phone-Geschäfts. Produktion, Verkauf und Vertrieb gehe an die Foxconn-Tochter FIH, die auch die Produktionsstätte des Unternehmens in Hanoi in Vietnam übernimmt. Insgesamt hat die Transaktion einen Wert von 350 Millionen Dollar. Der Software-Konzern will sich künftig auf die Entwicklung von Windows 10 Mobile konzentrieren, aber auch Lumia-Telefone und Geräte von Hardwarepartnern unterstützen.

Aus Nokia Lumia wurde Microsoft Lumia

Microsoft hatte 2013 die Handy-Sparte des einstigen Weltmarktführers aus Finnland übernommen, Nokia behielt das Netzwerkgeschäft sowie die Kartendienste. Kurzzeitig waren die Smartphones der Lumia-Reihe noch unter dem Namen Nokia vertrieben worden. Danach wurden die Geräte nur noch mit Microsoft-Logo versehen. Mit der Übernahme 2013 kehrte auch Nokias Firmenchef und Ex-Microsoft-Manager Stephen Elop als Chef der Handy-Sparte zu Microsoft zurück.

Für Microsoft endet damit eine unglücklich gelaufene Strategie. Über 5 Milliarden Dollar bezahlte der Softwarekonzern noch 2013 für die Handy-Sparte des einstigen Weltmarktführers aus Finnland. Der damalige Unternehmenslenker Steve Ballmer erhoffte sich damit einen kräftigen Schub, um endlich Windows mobil zu etablieren und im Smartphone-Markt durchzustarten. Doch die Rechnung ging nicht auf. Ballmers Nachfolger Nadella zog die Reißleine. (dpa)