Wolfsburg. Die Software, die VW den Diesel-Skandal einbrachte, hat seine Ursprünge bei Audi. Die Idee dafür kam den Ingolstädtern schon früh.

Die illegale Software für Abgas-Manipulationen an elf Millionen Dieseln im VW-Konzern reicht bis ins Jahr 1999 zurück. Seine Ursprünge hat das Betrugs-Programm bei Audi und dortigen Ideen für das Austricksen von Abgas-Tests, berichtet das „Handelsblatt“. Ein Sprecher der Ingolstädter Volkswagen-Tochter und ein VW-Konzernsprecher wollten sich dazu nicht äußern. Laut dem Bericht kam die Betrugs-Software bei Audi nicht zum Einsatz, fand ihren Weg dann aber vor rund zehn Jahren in den von VW entwickelten Dieselmotor EA 189. Die Ursprünge bei Audi wurden der Deutschen Presse-Agentur in Konzernkreisen bestätigt. Der von VW entwickelte EA 189 kam dann bei mehreren VW-Konzerntöchtern zum Einsatz – darunter auch: Audi.

Die dpa hatte in der vergangenen Woche berichtet, dass die Keimzelle für die spätere Betrugs-Software Überlegungen waren, den vor allem bei niedrigen Temperaturen vorhandenen Lärm klopfender Diesel nach dem Kaltstart zu mindern. Dies berichtet auch das „Handelsblatt“.

Demnach liegen die Ursprünge der Software in einer Komfortfunktion für den Geräuschpegel im Fahrzeuginneren: Das laute „Nageln“ der Diesel empfinden Fahrern als störend, kalte Bedingungen fördern es. Also griffen die Ingenieure drosselnd per Software in die Steuerung des Motors ein, um die Geräuschbelastung zu dämpfen. Diese Grundidee, kombiniert mit einer Teststandserkennung, bildet die illegale Software. Sie erkennt Prüfsituationen und passt Abgas-Werte an. (dpa)