Essen. Umweltaktivisten stürmten bei der RWE-Hauptversammlung in Essen die Bühne, ein Demonstrant kletterte am Vordach des RWE-Turms hoch.

Zu Beginn der RWE-Hauptversammlung in der Essener Grugahalle ist es zu Tumulten gekommen. Umweltaktivisten stürmten die Bühne. „Eure Zeit ist abgelaufen“, skandierten sie. RWE-Chef Peter Terium musste seine Rede unterbrechen. Versammlungsleiter Manfred Schneider erteilte Saalverweise. Sicherheitsleute trugen Aktivisten aus der Halle. Auch nach dem Zwischenfall gab es erneut Proteste.

Management will Dividende streichen

Bei Deutschlands zweitgrößtem Energiekonzern RWE hat am Mittwoch eine turbulente Hauptversammlung in der Essener Grugahalle begonnen. Das Management des kriselnden Stromriesen will erstmals seit knapp 60 Jahren die Dividende streichen. Vor allem die kommunalen Aktionäre des Unternehmens, die die Dividendeneinnahmen für ihre städtischen Haushalte längst eingeplant haben, sind darüber sauer. Sie denken darüber nach, dem Vorstand die Entlastung zu verweigern. Das wäre ein heftiger öffentlicher Denkzettel.

Aktivist klettert an Säule des RWE-Vordachs hoch

Die Kommunalaktionäre sind mit rund 24 Prozent Anteil am Unternehmen eine wichtige Gruppe, stellen aber nicht die Mehrheit. Andere Aktionärsvertreter haben bereits angekündigt, den Kurs der RWE-Spitze mitzutragen und den Vorstand zu entlasten. RWE-Chef Peter Terium will die Zukunftsbereiche des Unternehmens in eine neue Firma ausgliedern, diese an die Börse bringen und so an frisches Geld für Investitionen kommen. Das halten viele Analysten für den richtigen Weg.

Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst mussten am Mittwochmorgen gegen 6.40 Uhr zum RWE-Turm ins Essener Südviertel ausrücken. Dort war ein Umweltaktivist an einer Säule des Vordachs hochgeklettert. Die Polizei nahm insgesamt vier Personen in Gewahrsam. Es ist nicht das erste Mal, dass das Vordach zum Ziel kletternder Demonstranten wird. (we/dpa)