Peking. Die gute Nachricht: Chinas Wirtschaft wächst weiter. Die schlechte Nachricht ist: sie wächst nicht so, wie es sich das Land wünscht.

Im ersten Viertel des neuen Jahres ist die chinesische Wirtschaft nur noch mit 6,7 Prozent gewachsen. Das berichtete das Statistikamt am Freitag in Peking. Es war der langsamste Anstieg der zweitgrößten Volkswirtschaft seit dem ersten Quartal 2009, als die Wirtschaft nach dem Ausbruch der Weltfinanzkrise deutlich eingebrochen war.

Das Wachstum lag damit am unteren Ende der Erwartungen, da einige Experten zumindest noch mit 6,8 Prozent wie im letzten Quartal 2015 gerechnet hatten. 2015 war Chinas Wirtschaft mit 6,9 Prozent gewachsen, so langsam wie seit 25 Jahren nicht mehr.

IWF hat Hoffnung und Bedenken

Das Wachstum lag im ersten Quartal gleichwohl im Rahmen der Zielvorgabe der chinesischen Regierung für dieses Jahr von 6,5 bis 7 Prozent, auch wenn es Zweifel gibt, wie realistisch die Zahlen sind.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Prognose für das Wachstum in China in diesem Jahr angesichts stärkerer heimischer Nachfrage um 0,2 Punkte auf 6,5 Prozent nach oben korrigiert. Der Dienstleistungssektor fange die Schwäche in der herstellenden Industrie auf, hieß es in der Vorhersage.

Der IWF warnte aber vor Gefahren für die finanzielle Stabilität in China durch schlechte Unternehmensgewinne und faule Kredite. Begrenzte Reformfortschritte und steigende Risiken im Unternehmens- und Finanzbereich nährten mittelfristige Wachstumssorgen. Ein stärker als erwarteter Abschwung in China könnte „starke Nebenwirkungen“ auf die Weltwirtschaft haben. (dpa)