Bonn. Die Postbank kämpft mit den niedrigen Zinsen, trotzdem stieg der Gewinn in 2015 an. Ein Börsengang noch in diesem Jahr bleibt fraglich.

Die historisch niedrigen Zinsen machen der Postbank zunehmend zu schaffen. Trotz einer Ausweitung des Kreditgeschäfts sank der Zinsüberschuss im vergangenen Jahr entgegen den ursprünglichen Erwartungen um gut drei Prozent auf 2,4 Milliarden Euro, wie die Noch-Tochter der Deutschen Bank am Mittwoch in Bonn mitteilte. Das um zahlreiche Sondereffekte bereinigte Vorsteuerergebnis stieg um 9,6 Prozent auf 522 Millionen Euro.

Das lag vor allem daran, dass die Postbank deutlich weniger in die Vorsorge für faule Kredite stecken musste. Zudem hatte das Institut die Kosten im Griff. Postbank-Chef Frank Strauß sprach von einem „zufriedenstellenden Geschäftsjahr“.

Börsengang in diesem Jahr unwahrscheinlich

Die Deutsche Bank will sich von der Postbank trennen. Derzeit laufen die Vorbereitungen für die Entflechtung. Der Finanzchef der Deutschen Bank, Marcus Schenck, hatte klar gemacht, dass ein Börsengang oder Verkauf der Tochter Postbank aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr in diesem Jahr über die Bühne gehen werde: "Im heutigen Marktumfeld müssten wir solche Preiskonzessionen machen, dass ein Verkauf nicht sinnvoll wäre." (dpa/rtr)