Frankfurt. Das Kartellamt ermittelt gegen die Deutsche Bahn. Das Unternehmen soll seine Konkurrenten beim Fahrkartenverkauf benachteiligt haben.

Die Deutsche Bahn soll ihre Konkurrenten beim Fahrkartenverkauf benachteiligt haben, wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtet. Das Kartellamt beanstande in einem Zwischenbescheid, dass die Bahn für den Verkauf von Tickets ihrer Wettbewerber eine weit höhere Vergütung verlange, als sie umgekehrt für den Vertrieb von DB-Fahrkarten bezahlt. Eine gewisse Spreizung sei zwar hinzunehmen, schreibt die Beschlussabteilung des Kartellamts der „FAZ“ zufolge. Die derzeit „praktizierte Differenzierung der Provisionssätze“ sei aber als Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht zu werten.

Vor gut zwei Jahren hatte die Wettbewerbsbehörde den Fahrkartenverkauf der Bahn ins Visier genommen. Den Ermittlungen vorausgegangen seien mehrere Beschwerden des Verbandes Mofair, der mehrere Konkurrenten der Bahn vertritt. Dabei gingen die Wettbewerbshüter auch der Frage nach, warum Konkurrenten der Bahn ihre Fahrkarten nicht an den Bahnhöfen verkaufen können. Inzwischen habe die Bahn Zusagen für Änderungen gemacht, sagte Kartellamtssprecher Kay Weidner. Diese Zusagen und Stellungnahmen der Wettbewerber würden jetzt geprüft. (dpa)