Berlin. Exportweltmeister Deutschland hat im Januar weniger Waren ins Ausland verkauft. Die Gründe dafür liegen vor allem außerhalb Europas.

Die deutschen Exporteure haben wegen der sinkenden Nachfrage aus Übersee einen Fehlstart ins Jahr 2016 hingelegt. Die Ausfuhren fielen im Januar um 0,5 Prozent zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Das war bereits der zweite Rückgang in Folge. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Anstieg von 0,5 Prozent gerechnet, nachdem es bereits im Dezember um 0,7 Prozent nach unten gegangen war.

Im Vergleich zum Januar 2015 fielen die Exporte sogar um 1,4 Prozent auf 88,7 Milliarden Euro. Einen stärkeren Rückgang gab es zuletzt vor rund anderthalb Jahren. Hauptgrund dafür: Die Lieferungen in die Länder außerhalb der Europäischen Union schrumpften um 5,0 Prozent.

Großen Schwellenländern wie China, Brasilien und Russland macht derzeit eine schwächere Konjunktur zu schaffen, weshalb sie weniger Waren „Made in Germany“ kaufen. Die Ausfuhren in die Euro-Zone nahmen dagegen nur um 0,1 Prozent ab. Die Exporte in die EU-Länder außerhalb des Währungsraums – wozu etwa Großbritannien und Polen gehören – wuchsen hingehen um 2,9 Prozent.

Importe zogen unerwartet stark an

Der Exportverband BGA erwartet 2016 ein Exportplus von 4,5 Prozent. 2015 hatten die Unternehmen erneut einen Rekord geschafft, sie lieferten Waren im Wert von rund 1,2 Billionen Euro ins Ausland und damit 6,4 Prozent mehr als im Jahr davor. Die deutschen Importe zogen im Januar an. Sie kletterten um 1,2 Prozent zum Vormonat und damit dreimal so stark wie erwartet. Das spricht für eine robuste Binnennachfrage. (rtr)