Helsingborg. Gillis Lundgren führte das Einrichtungshaus Ikea zum Erfolg. Jetzt ist der Vater des „Billy“-Regals gestorben. Er wurde 86 Jahre alt.

Seine Name ist nur den wenigsten bekannt, dabei steht seine Erfindung in Millionen Wohnungen: Gillis Lundgren, Erfinder des wohl meistverkauftesten Regals Welt, dem „Billy“-Regal, ist tot. Das berichtet die schwedische Tageszeitung „Aftonbladet“. Lundgren wurde 86 Jahre alt.

Seine Karriere startete er 1953 etwas anders als geplant. Als einer der ersten vier Mitarbeiter der schwedischen Möbel-Kette Ikea war Lundgren eigentlich als Grafiker für den Katalog des Einrichtungshauses zuständig. Es dauerte nicht lange, bis man bei Ikea entdeckte, dass in Lundgren andere Qualitäten schlummerten. Mit seinem Blick für das Praktische und Schlichte etablierte er sich schnell als Designer, der Ikeas Vision maßgeblich prägte.

So hat es die heute wohl bekannteste Möbelmarke ihm zu verdanken, dass alle Möbel in zumeist flachen Paketen verkauft werden. Als der Designer 1956 über einen Entwurf zum späteren Sofa-Tisch „Lövet“ sitzt, kommt er auf die Idee, die Tischbeine abzuschrauben und das Möbelstück so transportfähig zu machen. Somit schuf er das Alleinstellungsmerkmal Ikeas und legte den Grundstein für die Erfolgsgeschichte des beliebten schwedischen Möbelhersteller.

Alle zehn Sekunden wird weltweit ein Billy-Regal verkauft

Und auch ein anderer Klassiker geht auf sein Konto: das „Billy“-Regal. Das 1979 von ihm ursprünglich auf einer Papierserviette entworfene Regal hat sich mit weltweit insgesamt 41 Millionen verkauften Stück längst zu einem Mythos in den Wohnzimmern der Welt entwickelt. Die Angabe datiert aus dem Jahr 2009. Sicher sind seitdem noch ein paar Millionen hinzugekommen. Wie „BBC News“ errechnet hat, findet alle zehn Sekunden ein weiteres Billy-Regal in einer der 328 Filialen der Einrichtungskette ein neues Zuhause. „Billy“ blieb nicht das einzige Möbelstück, das Lundgren designt hat. Neben „Billy“ zeichnete er die Entwürfe für mehr als 200 Möbel.

Für seine Leistungen wurde Lundgren 2012 mit dem schwedischen Tenzing-Preis geehrt. „Wir behalten Gillis als einen Mann voller Ideen in Erinnerung. Er war für Ikea sehr wichtig, und er hat an der Vision mitgearbeitet, aus kleinen Mitteln einen besseren Alltag zu schaffen“, sagte Ikea-Sprecherin Malin Sennevall der schwedischen Tageszeitung „Aftonbladet“. Lundgren starb bereits am 25. Februar im Alter von 86 Jahren.