Peking. Mehr als 130 Millionen Chinesen werden ihren Urlaub in diesem Jahr wohl im Ausland verbringen. Weit oben auf der Ziel-Liste: Europa.

Die Zahl der chinesischen Touristen im Ausland soll in diesem Jahr um zehn Prozent auf mehr als 130 Millionen steigen. Ziele in Europa seien unter chinesischen Touristen besonders stark im Kommen, sagte der Direktor der chinesischen Tourismus-Akademie, Wei Xiao'an, der Deutschen Presse-Agentur in Peking. „Die Leute haben genug von den Nachbarländern in Asien.“

Er rechne mit einem deutlichen Zuwachs der Reisen nach Europa. Die Terrorgefahr oder die Flüchtlingskrise hätten aus seiner Sicht nur temporäre Auswirkungen, ohne den grundsätzlichen Trend umzukehren, sagte der Direktor. Zur unterschiedlichen Praxis der europäischen Staaten bei der Vergabe von Visa sagte Wei Xiao'an, bei den Franzosen sei es einfacher ein Visum zu bekommen als bei den Deutschen.

Chinesische Touristen gelten als spendierfreudig

„Es ist unmöglich, eine einheitliche Visapolitik zu verfolgen, weil es unterschiedliche Länder sind“, zeigte der Direktor Verständnis. Dabei sind die Schengen-Staaten eigentlich zu einer einheitlichen Einhaltung der Anforderungen für Visa verpflichtet. Doch halten sich Frankreich und andere EU-Staaten nach Angaben aus EU-Kreisen nicht daran, um möglichst viele chinesische Touristen anzuziehen, die auf ihren Auslandsreisen als besonders ausgabefreudig gelten. (dpa)