Berlin. Geräte, die gebaut sind, um nicht lange zu halten? Beweise fehlen bisher. Das Umweltbundesamt fordert aber Angaben zur Lebensdauer.

Elektrogeräte sollten nach Ansicht des Umweltbundesamts mit ihrer erwartbaren Funktionsdauer gekennzeichnet werden. „Konzerne sollten, soweit möglich, die voraussichtliche Lebensdauer eines Geräts angeben“, sagte Behördenchefin Maria Krautzberger „Spiegel Online“. „Und zwar am besten in Nutzungsstunden, nicht in Jahren.“

Das Portal berichtete zudem über eine Studie des Ökoinstituts und der Universität Bonn im Auftrag des Umweltbundesamts zu dem Thema: Die Forscher empfehlen darin politische Vorgaben, wie lange Produkte mindestens fehlerfrei funktionieren müssen. Nötig seien zudem Mindestanforderungen, um Qualität und Haltbarkeit von kritischen Bauteilen und Komponenten zu messen.

Lebensdauer der Geräte sinkt

In einem ersten Teil der Untersuchung hatten die Fachleute bereits herausgefunden, dass die Lebensdauer von großen Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen, Wäschetrocknern und Kühlschränken sinkt: Zwischen 2004 und 2012 ging sie im Schnitt um ein Jahr zurück – auf insgesamt noch 13 Jahre. Deutlich mehr Geräte gingen bereits innerhalb der ersten fünf Jahre kaputt. Der Anteil stieg von 3,5 Prozent auf 8,3 Prozent. Zum anderen tendieren demnach aber auch immer mehr Menschen dazu, ein noch funktionstüchtiges Gerät wegzuwerfen, um sich ein moderneres Modell zuzulegen.

Das Umweltbundesamt fordert, die Hersteller müssten auch für eine leichtere Reparierbarkeit sorgen. Akkus von Smartphones oder Notebooks sollten leicht durch den Nutzer selbst oder kostengünstig über einen Fachbetrieb ausgewechselt oder repariert werden können. „Nichts spricht für fest verbaute Akkus“, wird Siddharth Prakash, einer der Studienautoren zitiert. Gerade Besitzer vieler Smartphones und Tablets würden an dieser Stelle jubeln.

Nach Angaben des Ökoinstituts wurden in Deutschland 2014 mehr als 24 Millionen Smartphones, sieben Millionen Tablets und acht Millionen Fernseher verkauft. (dpa/law)