Brüssel. Der Brauerei-Riese Heineken konnte seinen Gewinn steigern. Konkurrent Carlsberg hingegen hat offenbar auf die falsche Region gesetzt.

Die höhere Nachfrage nach Premium-Bieren in Lateinamerika lässt den Gewinn bei der weltweit drittgrößten Brauerei Heineken sprudeln. Unter dem Strich verdienten die Niederländer nach Angaben vom Mittwoch im vergangenen Jahr mit 2,05 Milliarden Euro 16 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Gut liefen die Geschäfte vor allem in Mexiko und Brasilien, wo Heineken höhere Preise für sein Bier verlangen konnte. Für 2016 sagte der Konzern weitere Zuwächse bei Umsatz und Gewinn voraus.

Schlechter lief es dagegen in Afrika und im Nahen Osten. Die Konjunkturabkühlung in Ländern wie Nigeria und weniger Urlauber etwa in Ägypten oder Tunesien drückten auf den Absatz.

Carlsberg leidet unter schwacher Konjunktur in Russland

Bei der Nummer vier der Branche, Carlsberg, mit Marken wie Tucher und Holsten reißt indes ein schwaches Russland-Geschäft tiefe Löcher in die Kasse. 2015 sei deswegen ein Verlust vor Steuern von umgerechnet 231 Millionen Euro angefallen, nach einem Gewinn von fast 900 Millionen Euro vor Jahresfrist, teilten die Dänen mit. „Während unser Geschäft in Asien gut läuft, hatten wir in West- und Osteuropa ein schwieriges Jahr“, sagte Firmenchef Cees ‘t Hart.

Carlsberg hatte 2008 die führende russische Biermarke Baltika übernommen, kämpft seitdem aber mit der steigenden Regulierung sowie der schwachen Konjunktur. Im Kampf gegen den Alkoholismus ist in Russland etwa der Verkauf von Bier an Kiosken verboten worden, zudem wurden Steuern erhöht.

Weltweit verkaufen nur die Brauerei-Konzerne Annheuser-Busch und SABMiller mehr Bier als Heineken und Carlsberg. (rtr)