Frankfurt. Für Mario Draghi, Chef der Europäischen Zentralbank, steht fest: Es soll sich etwas ändern. Der 500-Euro-Schein könnte verschwinden.

Die Europäische Zentralbank (EZB) prüft die Abschaffung des 500-Euro-Scheins. Zwar hätten die Währungshüter noch keine Entscheidung über die höchste Banknote in der Euro-Zone gefällt, sagte EZB-Präsident Mario Draghi vor EU-Abgeordneten laut der am Donnerstag von der EZB übermittelten Abschrift der Äußerungen. Das EZB-Direktorium erwäge dies aber schon seit geraumer Zeit, und inzwischen gebe es auch technische Arbeiten dazu.

Fraglich sei noch, wie man am besten eine Entscheidung umsetze und kommuniziere. „Wir wollen etwas ändern, aber wir möchten es in einer geordneten Weise ändern“, sagte Draghi. Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ hatte zuvor darüber berichtet.

Über die Abschaffung des 500-Euro-Scheins muss letztendlich der EZB-Rat entscheiden, in dem die Notenbank-Chefs aller 19 Länder des Währungsraums sitzen. Die Bundesbank äußerte sich bislang skeptisch zu Bargeldeinschränkungen – etwa zur Bekämpfung von Kriminalität. In Deutschland spielen Barzahlungen nach wie vor eine viel größere Rolle als in vielen anderen Länder Europas. Nach einer Bundesbank-Studie zum Zahlungsverhalten 2014 werden in Deutschland immer noch fast 80 Prozent aller Einkäufe bar bezahlt. (rtr)