Hamburg. VW kommt nicht aus der Krise. Laut einem Bericht will der Konzern mehr als 10.000 Stellen streichen. Doch das Unternehmen dementiert.

Volkswagen verschärft angesichts der Abgaskrise angeblich den Sparkurs und will einem Medienbericht zufolge bei der schwächelnden Hauptmarke VW bei gleicher Produktion deutlich weniger Arbeitskräfte einsetzen. Doch der Konzern hält dagegen: „Wir weisen diese Meldung strikt zurück. Wir stehen fest zu unserer Stammbelegschaft“, teilte Deutschlands größter privater Arbeitgeber am Donnerstag mit.

VW-Markenchef Herbert Diess fordere schon für das laufende Jahr eine Steigerung der Produktivität um zehn Prozent, hatte zuvor das „Manager Magazin“ am Donnerstag berichtet. Um dieses Ziel zu erreichen, müssten demnach Tausende Arbeitsplätze abgebaut werden. Eine genaue Zahl habe Diess noch nicht genannt, doch sei intern von weit mehr als 10.000 Stellen die Rede, die dadurch in Gefahr gerieten. Es werde keinesfalls ausreichen, die 7000 Leiharbeitskräfte nicht mehr zu beschäftigen.

Werke und Verwaltung sind angeblich betroffen

Diess wolle die Effizienz bei VW in allen Bereichen erhöhen, in den Werken genauso wie in der Verwaltung, berichtete das Magazin weiter. Spätestens im Frühsommer werde der Markenchef dabei auch massiv an die Arbeitsplätze herangehen. Dem Bericht zufolge stützt Konzernchef Matthias Müller den Sparkurs von Diess. Vom Betriebsrat war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Betriebsratschef Bernd Osterloh hatte dem Vorstand im November einen Verstoß gegen Mitbestimmungsrechte der Belegschaft vorgeworfen und offen mit einem Bruch gedroht. Damals monierte er, das Management verkünde Sparmaßnahmen einseitig, ohne die Arbeitnehmervertretung zu informieren. Später besänftigte Müller die Gemüter. Beide Seiten wollten künftig wieder an einem Strang ziehen. (rtr)