Frankfurt. Die Deutsche Bank fährt mit der ersten Bilanz unter Chef John Cryan negative Zahlen ein. Es ist nicht weniger als ein Rekordverlust.

In seiner ersten Jahresbilanz blickt der neue Deutsche-Bank-Chefs John Cryan auf tiefrote Zahlen. Vor Steuern steht für 2015 ein Verlust von 6,1 Milliarden Euro zu Buche, wie Deutschlands größtes Geldhaus am Mittwochabend mitteilte. Unter dem Strich beläuft sich das Minus auf 6,7 Milliarden Euro.

Es ist der größte Jahresverlust für den deutschen Branchenprimus und der zweite seit 2008. In der Finanzkrise hatte die Deutsche Bank erstmals in einem Gesamtjahr rote Zahlen geschrieben und rund 3,9 Milliarden Euro Verlust gemacht.

Cryan hat der Deutschen Bank einen weiteren großen Umbau verordnet. Allein der Abbau von rund 4000 Jobs in Deutschland, der Großteil im Privatkundengeschäft, kostet rund eine Milliarde Euro. Diese Belastungen wurden bereits in das Schlussquartal gebucht, das deshalb ebenfalls mit einem Verlust abgeschlossen wurde. Den Ertrag für das vergangene Jahr schätzt das Unternehmen auf 33,5 Milliarden Euro.

Rechtsstreitigkeiten kosten das Unternehmen Milliarden

Wie die Deutsche Bank in einer Pressemitteilung bekannt gab, weist das Unternehmen allein für Rechtsstreitigkeiten 1,2 Milliarden Euro aus, die in der Bilanz negativ zu Buche schlagen. Wie es in der Mitteilung heißt, könne ein Großteil dieser Summe wohl nicht von der Steuer abgesetzt werden. Für das vergangene Jahr bereits 5,2 Milliarden Euro für Rechtsstreitigkeiten zurückgestellt.

Neben den Rechtsstreitigkeiten belastet das Unternehmen vor allem der Konzernumbau, der auch Abfindungen für ehemalige Mitarbeiter beinhaltet. Hierbei weist die Deutsche Bank Belastungen von 800 Millionen Euro aus. Für das Gesamtjahr hatte die Bank hierfür bereits rund 1 Milliarde Euro zurückgestellt.

Weitere Details zum abgelaufenen Geschäftsjahr sollen am 28. Januar präsentiert werden. Der Geschäftsbericht wird am 11. März vorgestellt. (ac/dpa)