Moskau/Kiew. 2,5 Milliarden Dollar fordert der russische Konzern Gazprom von der Ukraine. Dabei habe das Land jüngst kein Gas aus Russland bezogen.

Der Gasstreit zwischen der Ukraine und Russland geht weiter. Der russische Gazprom-Konzern hat dem ukrainischen Staatsunternehmen Naftogaz eine Strafrechnung über umgerechnet 2,34 Milliarden Euro für nicht abgenommenes Gas ausgestellt. Die Rechnung müsse laut Unternehmen binnen zehn Tagen bezahlt werden.

Hintergrund ist eine Vertragsklausel, wonach die Ukraine Strafen zahlen muss, wenn sie weniger Gas abnimmt als zuvor vereinbart. Gazprom argumentiert, dass die Regierung in Kiew im dritten Quartal 2015 vertragsgemäß noch 10,485 Milliarden Kubikmeter Erdgas hätte abnehmen müssen.

Streit über Gaslieferungen

Die Ukraine hatte im Sommer verkündet, ihr Gas künftig verstärkt von europäischen Lieferanten zu kaufen. Der ukrainische Staatskonzern Naftogaz erklärte, im dritten Quartal habe die Ukraine kein Gas aus Russland bezogen. Mit EU-Vermittlung war für die anderen Quartale eine Einigung erzielt worden. Die Gesamtschulden der Ukraine bei Russland summieren sich auf 29,2 Milliarden Dollar.

Fachleute sehen die Forderung von Gazprom auch als Reaktion auf die Erhöhung des Transitpreises für russisches Erdgas über ukrainisches Territorium Anfang des Jahres. Naftogaz hat die Transitgebühren mehr als verdreifacht. Damit würden sich die Transitkosten für Gazprom von bislang 1,8 Milliarden Euro auf mehr als 5,5 Milliarden Euro im Jahr erhöhen. (dpa/rtr/jei)