Frankfurt/Main. Sorge um die weltweite Konjunktur-Entwicklung: Der Dax ist nicht mehr weit von den letztjährigen Tiefs im Sommer und Herbst entfernt.

Nach einem historisch schlechten Jahresauftakt bleiben die Aussichten für Dax & Co in der neuen Woche höchst ungewiss. Im noch jungen Börsenjahr 2016 hat der deutsche Leitindex bereits mehr als 11 Prozent eingebüßt. Es könnte noch weiter bergab gehen, vor allem wegen Sorgen über die Auswirkungen des schwachen chinesischen Wirtschaftswachstums auf die weltweite Konjunktur. Auf längere Sicht sind die Experten allerdings etwas zuversichtlicher.

Der deutsche Leitindex schloss am Freitag mit einem Kursrutsch von 2,54 Prozent bei 9545,27 Punkten. Auf Wochensicht büßte der Dax damit gut 3 Prozent ein. Von den letztjährigen Tiefs im Sommer und Herbst ist das deutsche Börsenbarometer nicht mehr weit entfernt.

Sorge über weltweite Konjunkturentwicklung

Zudem nährte eine Reihe unerwartet schlecht ausgefallener Daten aus der US-Wirtschaft die Sorge über die weltweite Konjunkturentwicklung. Dazu drückten die erneut schwachen chinesischen Börsen und der Anstieg des Euro, der Produkte europäischer Unternehmen außerhalb der Eurozone verteuert, auf die Stimmung.

Zunächst könnte die bestehende Unsicherheit in eine weitere Verkaufswelle münden, warnt Analyst Markus Reinwand von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Allerdings sei der Pessimismus noch nicht so ausgeprägt wie während der zurückliegenden Korrekturen. Eine zuverlässige Prognose sei schwierig. „Die Bewertungen sind im Sturzflug, weil sich Investoren der Risiken aus Fernost bewusst sind“, meint Marktexperte Daniel Saurenz vom Analysedienst Feingold Research. „Doch für einen Abgesang auf Aktien ist es zu früh.“

Da die Wall Street am Montag wegen eines Feiertags geschlossen bleibt, ist am deutschen Aktienmarkt mit einem ruhigen Wochenauftakt zu rechnen. Um so ereignisreicher könnte der Dienstag werden, an dem eine Reihe chinesischer Wirtschaftsdaten auf der Agenda steht. Auch der ZEW-Index für die deutschen Konjunkturerwartungen sollte einen Blick wert sein. Ab der Wochenmitte folgen etliche Daten von der US-Wirtschaft.

Berichtssaison der Unternehmen nimmt an Fahrt auf

Zudem nimmt die Berichtssaison der Unternehmen etwas Fahrt auf. Aus Deutschland sind erst wenige Nachrichten zu erwarten: Zum Auftakt gewährt der Online-Modehändler Zalando Einblick in seine jüngste Geschäftsentwicklung, am Freitag legt der Softwarekonzern SAP endgültige Jahreszahlen vor.

In den USA stehen deutlich mehr Geschäftsberichte an, die sich auch auf die Aktienkurse deutscher Wettbewerber auswirken könnten. Aus der Bankenbranche legen die US-Banken Bank of America und Morgan Stanley (beide Dienstag) sowie Goldman Sachs (Mittwoch) Rechenschaft ab. Im Luftfahrtsektor berichten Delta Air Lines (Dienstag) sowie Southwest Airlines und United Continental (beide Donnerstag).

Außerdem berichten der mit Henkel und Beiersdorf konkurrierende Konsumgüterhersteller Unilever am Dienstag, der Telekom-Rivale Verizon Communications (Donnerstag) und der mit Siemens konkurrierende Elektrokonzern General Electric (GE) (Freitag). (dpa)