Berlin. O2 wird immer häufiger vorgeworfen, seinen Kunden die Kündigung gezielt zu erschweren. Nun wird der Mobilfunkanbieter dafür verklagt.

Wer schon mal einen Mobilfunkvertrag gekündigt hat, der weiß: Das kommt gar nicht gut an bei den Anbietern. Ob per E-Mail, via Post oder (beinahe täglich) am Telefon: Die Provider lassen in so einer Situation fast nichts unversucht, den Kunden zu halten. Schließlich ist der Markt umkämpft. Nun steht der Mobilfunkanbieter O2 sogar im Verdacht, seinen Kunden das Kündigen gezielt zu erschweren. Das Kündigungsportal Aboalarm.de hat den 02-Mutterkonzern Telefónica Germany nun deswegen verklagt.

Aboalarm moniert, dass O2 in der Vergangenheit zahlreiche Kündigungen, die über das Portal vermittelt wurden, für ungültig erklärte. 02-Mitarbeiter würden das immer wieder damit begründen, dass die Kündigungen „keine rechtswirksame Unterschrift“ tragen. Andererseits gehe aber aus den Kündigungsbestimmungen von Telefónica Germany hervor, dass Verträge auch ohne Unterschrift zu kündigen seien, etwa per Fax. „O2 widerspricht immer wieder seinen eigenen Kündigungsbedingungen“, heißt es in einer Pressemitteilung von Aboalarm.

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Obwohl das Kündigungsportal bei abgelehnten Kündigungen „immer“ die spätere Bestätigung der Vertragsauflösung habe erwirken können, habe man sich mit 02 nicht auf eine außergerichtliche Einigung verständigen können. „Jetzt blieb uns keine andere Wahl mehr“, lässt sich Aboalarm-Geschäftsführer Bernd Storm van’s Gravesande in der Pressemitteilung zitieren. Telefónica Germany war am Freitag für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Keine Online-Kündigung möglich

Außerdem kritisiert das Kündigungsportal, dass 02-Kunden die Möglichkeit einer einfachen Online-Kündigung fehle. Eingeloggte Kunden können auf der Homepage lediglich eine Kündigung vormerken, müssen diese Vormerkung dann aber in den folgenden zehn Tagen an der (kostenpflichtigen) Hotline bestätigen. Laut Kundenbeschwerden müssen man dabei schon mal mit 45 Minuten in der Warteschleife rechnen. Kündigungen per Post oder per Fax sind freilich auch ohne Weiteres möglich. Allerdings muss man als 02-Kunde lange suchen, bis man diese Informationen samt passenden Adressdaten auf der Homepage findet.

Aboalarm hatte sich 2013 in einem ähnlichen Fall bereits mit dem Mobilfunkanbieter E-Plus gestritten. Damals konnte das Portal die Akzeptanz seiner Kündigungen beim Provider erwirken. (ba)

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