Paris. Das Wort „Durchsuchung“ in der Autobranche reicht aktuell für Panik an der Börse: Renault-Aktien sind abgestürzt. Der Konzern beruhigt.

Der französische Autohersteller Renault hat Durchsuchungen an einigen seiner Standorte bestätigt. Die Aktie stürzte zwischenzeitlich um fast ein Viertel ab ab wegen Befürchtungen, der VW-Abgasskandal könnte sich auf den französischen Autobauer ausweiten.

Ein von der Regierung nach dem VW-Abgasskandal eingesetzter Ausschuss hat im Rahmen seiner Untersuchungen Teile und Werke geprüft, teilte Renault am Donnerstag. Bei ersten Tests einer vom Umweltministerium eingesetzten Kommission sei keine betrügerische Software in Renault-Fahrzeugen gefunden worden, betonte das Unternehmen. Volkswagen hatte mit Hilfe einer Software Abgastests bei Dieselfahrzeugen manipuliert.

Auch andere Autowerte betroffen

Zuvor hatte ein Vertreter der französischen Gewerkschaft CTG, einen Bericht bestätigt, dass vergangene Woche Geschäftsräume von Renault durchsucht wurden. „Das Management hat zwar nicht bestätigt, dass es sich um die Stickoxid-Emissionen dreht. Betrachtet man aber die durchsuchten Geschäftsbereiche, könnte da ein Zusammenhang bestehen“, sagte CTG-Vertreter Florent Grimaldi. Die Nachricht schickte die Renault-Aktien auf Talfahrt – sie verloren zeitweise knapp 23 Prozent, der Autobauer büßte rund fünf Milliarden Euro an Börsenwert ein. Der Kurs erholte sich dann wieder etwas.

Renault-Rivale Peugeot erklärte, nicht von Betrugsermittlern durchsucht worden zu sein. Die Abgastests des Energieministeriums wiesen keine Anomalitäten auf. Die Peugeot-Aktie verlor dennoch 5,2 Prozent. Die Ermittlungen sorgten in der gesamten Autobranche für Verunsicherung. Volkswagen-Papiere notierten drei Prozent niedriger. BMW und Daimler büßten bis zu vier Prozent ein, Fiat rutschten um 8,5 Prozent ab. (dpa/rtr)