Berlin. Die deutsche Wirtschaft ist im vergangenen Jahr um 1,7 Prozent gewachsen. Der Staat erzielt zum zweiten Mal in Folge einen Überschuss.

Die deutsche Wirtschaft ist 2015 um 1,7 Prozent gewachsen. Das teilte das Statistische Bundesamt in Berlin mit. Im vorangegangenen Jahr war das BIP in ähnlicher Größenordnung gewachsen (+ 1,6 Prozent), 2013 lediglich um 0,3 Prozent. Eine längerfristige Betrachtung zeigt, dass das Wirtschaftswachstum im Jahr 2015 wieder über dem Durchschnittswert der letzten zehn Jahre von + 1,3 Prozent lag.

Wichtigster Wachstumsmotor war der Konsum. Die privaten Konsumausgaben waren um 1,9 Prozent, die des Staates sogar um 2,8 Prozent höher als im Jahr zuvor. Auch die Investitionen legten zu: Im Inland investierten Unternehmen und Staat zusammen 3,6 Prozent mehr in Ausrüstungen als ein Jahr zuvor. Die preisbereinigten Bauinvestitionen erzielten ebenfalls ein leichtes Plus von 0,2 Prozent. Auch der deutsche Außenhandel gewann im Jahr 2015 weiter an Dynamik: Die Exporte von Waren und Dienstleistungen waren um 5,4 Prozent höher als im Vorjahr.

Gute Konjunktur sorgt für Überschuss

Auf dieser Basis erzielte der deutsche Staat laut Statistischem Bundesamt 2015 das zweite Jahr in Folge einen Überschuss. Bund, Länder, Kommunen und Sozialversicherung nahmen zusammen 16,4 Milliarden Euro mehr ein als sie ausgaben. Die Summe entspricht einem Überschuss von 0,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. 2014 hatte es ein Plus von 8,9 Milliarden Euro gegeben, 2013 dagegen ein Defizit von 3,1 Milliarden Euro.

Grund für die positive Entwicklung ist laut der Behörde vor allem die gute Konjunktur mit Rekordbeschäftigung und steigenden Löhnen. Das sorgte für höhere Steuer- und Beitragseinnahmen. Rekordtiefe Zinsen sparten außerdem viele Milliarden an Kosten. Sondereffekte spielten ebenfalls eine Rolle: So brachte der Verkauf von Mobilfunklizenzen rund drei Milliarden Euro in die Kasse von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble. (dpa)