Detroit. Der VW-Abgasskandal beschäftigt die Gerichte in den USA. Jetzt hat ein Richter einen ehemaligen Leiter des FBI als Schlichter ernannt.

Im Abgas-Skandal bei Volkswagen soll ein früherer Chef der US-Bundespolizei FBI bei Rechtsstreitigkeiten in den USA vermitteln. Ein kalifornischer Bundesrichter schrieb in einem Gerichtsdokument, der ehemalige FBI-Chef Robert S. Mueller solle diese Rolle aufgrund seiner großen Erfahrung und seinem Urteilsvermögen einnehmen.

Es gehe um mehr als 500 eingereichte Klagen. Der kalifornische Bezirksrichter Charles Breyer gab den Anwälten aller Beteiligten bis zum 15. Januar Zeit, potenzielle Einwände gegen Muellers Ernennung vorzubringen.

Die mehr als 500 Zivilklagen in den USA sind bei dem Bezirksrichter in San Francisco gebündelt. Zumeist geht es um Betrug und Vertragsbruch, bei vielen Klägern handelt es sich um Besitzer von betroffenen VW-Dieselfahrzeugen, die auf Entschädigung pochen.

Hunderttausende Fahrzeuge in den USA betroffen

Der Konzern hatte im September 2015 auf Druck der US-Umweltbehörde EPA zugegeben, Stickstoffwerte bei Diesel-Autos mit einer Software geschönt zu haben. Allein in den USA sind Hunderttausende Fahrzeuge betroffen. Dem Konzern drohen deswegen Milliardenstrafen.

Derzeit ist VW-Chef Matthias Müller in den USA, wo er unter anderem die Leiterin der Umweltbehörde treffen soll. (dpa/rtr)