Berlin. Das Ansehen von VW in den USA ist nach dem Abgasskandal schlecht. Der Konzern will den Schaden mit einer Art „Außenminister“ beheben.

Volkswagen will Medienberichten zufolge eine angesehene Persönlichkeit engagieren, die den Konzern in den USA künftig bei Politik und Behörden vertritt und dort Türen öffnet. VW wolle damit nach den Abgas-Manipulationen verlorengegangenes Vertrauen auf einem der wichtigsten Absatzmärkte zurückgewinnen, berichten „Süddeutsche Zeitung“, „NDR“ und „WDR“ unter Berufung auf Konzernkreise. Das Unternehmen selbst äußerte sich nicht dazu.

Die treibende Kraft hinter diesem Plan sei die frühere SPD-Politikerin und Verfassungsrichterin Christine Hohmann-Dennhardt, die zu Jahresbeginn bei VW das neu geschaffene Vorstandsressort für Integrität und Recht übernahm. Die Juristin war zuvor in ähnlicher Funktion bei Daimler tätig gewesen und hatte dort geholfen, eine Schmiergeldaffäre zu bewältigen.

Siemens und Daimler haben es vorgemacht

Auch andere Unternehmen engagierten in der Vergangenheit einen hohen und angesehen Repräsentanten, um verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen. Bei Daimler war es nach der Schmiergeldaffäre Louis Freeh, früher Chef der US-Bundespolizei FBI – bei Siemens nach einer ähnlichen Affäre der frühere deutsche Finanzminister Theo Waigel. (rtr)