Stuttgart. Ein Gutachten für die Gegner des Projekts prognostiziert deutlich höhere Baukosten für Stuttgart 21. Die Bahn dementiert die Zahlen.

Das Bahnprojekt Stuttgart 21 wird einem Gutachten zufolge wesentlich teurer werden, als bisher angenommen wird. Statt der geplanten Kosten von 6,5 Milliarden Euro werde sich der Preis auf 9,8 Milliarden Euro erhöhen, heißt es in einer Baukostenprognose des Münchner Beratungsbüros Vieregg-Rössler. Das Gutachten wurde im Auftrag des Aktionsbündnisses erstellt, dass unter anderem aus Kostengründen gegen das Projekt ist.

Der Prognose zufolge wird sich auch die Fertigstellung des Bahnhofs verzögern. Statt im Jahr 2021 wird Stuttgart 21 demnach erst drei Jahre später fertig gebaut sein.

Bahn dementiert Angaben

Die Deutsche Bahn wies das Gutachten zurück. „Das im Auftrag von Stuttgart-21-Gegnern erstellte Spekulationspapier ist nicht belastbar und nennt wie zu erwarten Zahlen fernab der Realität“, sagte S-21-Sprecher Jörg Hamann. Das Unternehmen sei davon überzeugt, den neuen Bahnknoten in der baden-württembergischen Landeshauptstadt innerhalb des vom DB-Aufsichtsrat bewilligten Finanzierungsrahmens bauen zu können.

Für das Projekt Stuttgart 21 soll der bisherige Kopfbahnhof in Stuttgart in eine unterirdische Durchgangsstation umgebaut werden. Zu dem Umbau des Bahnknotens kommt noch die neue ICE-Strecke Wendlingen-Ulm hinzu. Das Projekt ist stark umstritten. (dpa)