Brüssel. Neuer Verdacht gegen VW: Laut einem Medienbericht hat der Konzern womöglich EU-Mittel für Forschung und Entwicklung zweckentfremdet.

Die Betrugsbehörde der EU-Kommission ermittelt offenbar gegen Volkswagen. Das berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ am Mittwoch und beruft sich auf eine Sprecherin des Europäischen Amts für Betrugsbekämpfung (OLAF). Dem Bericht zufolge hieß es aus EU-Kreisen, dass die Behörde interessiere, ob Volkswagen EU-Gelder für Forschung und Entwicklung zweckentfremdet und damit möglicherweise rechtswidrig eingesetzt habe.

Details über die mögliche Zweckentfremdung gibt es bisher nicht. VW wollte sich zunächst nicht zu dem Vorwurf äußern.

Ermittlungen sind noch kein Betrugsbeweis

Der größte europäische Autobauer hat laut der Zeitung seit dem Jahr 1990 etwa 4,6 Milliarden Euro an günstigen Krediten von der Europäischen Investitionsbank (EIB) erhalten. Das Geld sei unter anderem dafür gedacht gewesen, umweltfreundliche Motoren zu finanzieren.

Ermittlungen der Betrugsbehörde bedeuten nicht, dass Volkswagen betrogen hat. Beobachter sehen darin aber ein deutliches Signal aus Brüssel, den Abgasskandal so gut wie möglich aufzuarbeiten. (LS)