Berlin. Je unpünktlicher die Bahn, desto geringer das Gehalt des Bahn-Chefs. Diese Neuerung soll das Unternehmen offenbar bald beschließen.

Ein Teil des Gehalts von Bahnchef Rüdiger Grube soll nach einem Magazinbericht künftig davon abhängen, wie pünktlich die Züge sind. „Die Erfolgsprämien sämtlicher Vorstände sollen ab 2016 an Pünktlichkeitswerte geknüpft werden“, sagte ein Aufsichtsratsmitglied der „Wirtschaftswoche“. Das Gremium werde am nächsten Mittwoch darüber entscheiden. Bislang galten solche Kriterien nur für Vorstände im Personenverkehr und der Infrastruktur.

Die Bahn wollte sich am Donnerstag nicht zu dem Bericht äußern. Grube hatte 2014 rund 2,4 Millionen Euro erhalten, davon 900.000 Euro als Festgehalt. Insgesamt erhielt der sechsköpfige Vorstand 10,4 Millionen Euro.

Sieben Prozent der Regionalzüge unpünktlich

Die Züge der Bahn waren im Laufe dieses Jahres unpünktlicher geworden. Im Oktober, als ein Stellwerksbrand hinzukam, fuhr jeder dritte Fernzug mindestens sechs Minuten zu spät in den Bahnhof und war damit nach Konzerndefinition verspätet. Im Regionalverkehr waren es gut sieben Prozent der Züge. (dpa)