Berlin. In Audi-Dieselmodellen in den USA soll eine verbotene Software stecken. Der Staatsanwalt prüft, ob die Abgastechnik manipuliert wurde.

Die Staatsanwaltschaft Ingolstadt hat ein neues Prüfverfahren zu möglichen Manipulationen bei 3-Liter-Dieselmotoren von Audi eingeleitet. „Aufgrund der Berichte „über bei Audi federführend entwickelte Dieselaggregate des VW Konzerns und möglicher Manipulationen oder Unregelmäßigkeiten bezüglich einer ,verdächtigen Software’, die von den US-Umweltbehörden in diesem Zusammenhang festgestellt worden sein sollen, wird derzeit bei der Staatsanwaltschaft Ingolstadt ein Prüfungsverfahren geführt“, teilte Oberstaatsanwalt Nicolas Kaczynski am Mittwoch unserer Redaktion mit.

Dabei solle geklärt werden, ob sich Anhaltspunkte für strafrechtlich relevantes Verhalten ergeben. Die fraglichen Motoren sollen in Ingolstadt entwickelt worden sein. „Dieses Verfahren richtet sich nicht gegen bestimmte Personen“, sagte der Staatsanwalt. Über nähere Einzelheiten könne derzeit keine Auskünfte erteilt werden.

Audi räumte Einbau illegaler Software ein

Der Audi-Konzern hatte im Abgas-Skandal der Konzernmutter Volkswagen am Montag die Installation einer Software zugegeben, die in den USA als illegal gilt. Das Unternehmen teilte am Montagabend mit, den US-Behörden bei der Zulassung von 3,0-Liter-Diesel-Autos insgesamt drei Software-Programme nicht offengelegt zu haben.

Eines davon werde nach geltender US-Gesetzgebung als „Defeat Device“ betrachtet. So bezeichnen die US-Umweltbehörden EPA und CARB verbotene Programme zur Manipulation von Abgas-Messwerten bei Emissionstests. Die verdächtige Software soll seit 2009 in Volkswagen-, Audi- und Porsche-Modellen der Baujahre 2014 bis 2016 installiert worden sein. (bk)