Frankfurt. Die Flugbegleitergewerkschaft Ufo hat die Streiks für Donnerstag und Freitag abgesagt. Der Konflikt mit der Lufthansa ist entschärft.

Die Flugbegleitergewerkschaft Ufo sagt den für Donnerstag und Freitag geplanten Streik bei der Lufthansa ab. Grund sei, dass die Lufthansa Ufo in dem Tarifstreit in wichtigen Punkten entgegengekommen sei, teilte Ufo am Mittwoch mit. Beide Seiten hatten zuvor wieder die Verhandlungen aufgenommen, um den Konflikt zu entschärfen.

Gewerkschaft und Lufthansa hielten am Ziel eines „Jobgipfels“ fest, bei dem am 2. Dezember Vertreter des Konzerns sowie der drei Gewerkschaften Ufo, Verdi und Cockpit teilnehmen sollen. Dazu seien aber bis dahin noch weitere Verhandlungen über das konkrete Verfahren notwendig, so die Gewerkschaft. Lufthansa habe die Zwischenmitteilung der Schlichter zur Alters- und Übergangsversorgung aus dem Sommer 2015 als Ausgangsbasis akzeptiert, teilte Ufo mit. Für weitere Themen wurde grundsätzlich eine Schlichtung vereinbart, wie auch die Lufthansa bestätigte.

Gewerkschaft kritisiert Konzernumbau

Eigentlich wollten die Flugbegleiter die Arbeit ab Donnerstag für mindestens zwei Tage niederlegen. Ufo hatte die Lufthansa erst vor zwei Wochen sieben Tage lang bestreikt, rund eine halbe Million Passagiere waren davon betroffen. Einer der Hauptstreitpunkte zwischen den Tarifparteien ist die Betriebsfrührente für die 19.000 Stewards und Stewardessen bei der Lufthansa.

Die Flugbegleiter hatten am 13. November einen einwöchigen Streik beendet, bei dem rund 4700 Flüge ausgefallen waren. Betroffen waren etwa 550.000 Passagiere. Zuvor hatten die Piloten der Lufthansa in bislang 13 Runden seit April 2014 gestreikt.

Es geht bei beiden Berufsgruppen offiziell um die Früh- und Betriebsrenten, die Lufthansa kürzen und in der Systematik umstellen will. Im Hintergrund geht es aber auch um die Auswirkungen des Konzernumbaus, mit dem Arbeitsplätze zur Billigtochter Eurowings und ins Ausland verlagert werden.

Bahntickets als Ersatz können storniert werden

Wer sich vorsorglich ein Bahnticket als Ersatz für den Flug gekauft hat, kann dieses wieder stornieren. Das geht vor dem ersten Geltungstag der Fahrkarte kostenlos, ab dem ersten Geltungstag wird eine Gebühr von 17,50 Euro fällig. Anders ist es bei Sparpreis-Tickets: Hier werden bereits für die Stornierung vor dem Reisetag 17,50 Euro fällig, ab dem ersten Geltungstag ist ein Umtausch oder eine Erstattung ausgeschlossen. Darüber informiert die Deutsche Bahn auf ihrer Webseite. Sitzplatzreservierungen in der zweiten Klasse werden grundsätzlich nicht erstattet. (dpa/rtr)