Frankfurt/Main. Die Flugbegleiter-Gewerkschaft will Mittwoch entscheiden, ob der geplante Streik abgesagt wird. Die Chancen dafür sind nicht schlecht.

Die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo will an diesem Mittwoch entscheiden, ob sie den bereits angekündigten Streik bei der Lufthansa vielleicht doch noch absagt. Am Dienstag waren Gespräche zwischen dem Lufthansa-Vorstand und der Gewerkschaftsspitze in Gang gekommen, die möglicherweise eine Absage des Arbeitskampfes ermöglichen könnten. Ufo hatte daraufhin erst einmal darauf verzichtet, den genauen Umfang des für Donnerstag und Freitag angekündigten Arbeitskampfes festzulegen.

Über den Inhalt der Gespräche wollte der Gewerkschafter nichts sagen. Sie seien auch noch nicht abgeschlossen. „Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen“, sagte Baublies. Näheres könne voraussichtlich am Mittwoch mitgeteilt werden. Die Lufthansa wollte sich zum Stand der Gespräche nicht äußern.

Ufo kündigte Ausstände für Ende der Woche an

Am Montag hatte Ufo knapp zwei Wochen nach dem bislang härtesten Arbeitskampf in der Geschichte des Unternehmens die Flugbegleiter zur erneuten Arbeitsniederlegung aufgerufen. Die Gewerkschaft kündigte Ausstände zunächst für diesen Donnerstag und Freitag (26./27. November) an, die gegebenenfalls auch auf Montag, den 30. November, verlängert werden könnten. Nur das Wochenende des 1. Advent sollte sicher streikfrei bleiben.

Ufo hatte den abermaligen Streikaufruf damit begründet, dass bei ihr kein verbessertes Angebot zur Alters- und Übergangsversorgung für die rund 19.000 Lufthansa-Flugbegleiter eingegangen sei.

Ufo verweigerte Teilnahme an neuem Spitzengespräch

Ein anderer Weg zur Befriedung der Situation wäre ein nochmaliger Anlauf zu einem Spitzengespräch der Lufthansa mit allen drei Gewerkschaften im Unternehmen. Ein erster Versuch des Lufthansa-Managements war an Differenzen über dort anstehende Themen gescheitert. Sowohl Ufo als auch die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit hatten ihre Teilnahme wegen angeblicher Vorfestlegungen verweigert. Verdi wollte hingegen teilnehmen.

Ufo hatte erst am 13. November einen einwöchigen Streik beendet, bei dem etwa 4700 Flüge ausgefallen waren. Betroffen waren 550.000 Passagiere. Zuvor hatten die Piloten der Lufthansa in bislang 13 Runden seit April 2014 gestreikt. Es geht bei beiden Berufsgruppen offiziell um die Früh- und Betriebsrenten, die Lufthansa kürzen und in der Systematik umstellen will. Im Hintergrund geht es aber auch um die Auswirkungen des Konzernumbaus, mit dem Arbeitsplätze zur Billigtochter Eurowings und ins Ausland verlagert werden. (dpa)