Bonn. Bislang kostete das Versenden eines Standardbriefs 62 Cent. Das wird sich ab 2016 ändern. Das Porto wird deutlich teurer als bisher.

Die Bundesnetzagentur hat der Deutschen Post den Weg für eine erneute Portoerhöhung geebnet. Nachdem die Behörde vor gut vier Wochen die Maßgrößen für eine Anpassung veröffentlicht hatte, gab sie jetzt der Post endgültig grünes Licht für einen größeren Spielraum bei der Preisfestsetzung. Ein Pressesprecher bestätigte am Dienstag darüber hinaus den Eingang eines Antrages des Marktführers auf eine Portoerhöhung. Das Unternehmen habe, wie bereits angekündigt, eine Anhebung des Portos für den Standardbrief (bis 20 Gramm) von derzeit 62 Cent auf 70 Cent beantragt, sagte ein Konzernsprecher.

Die Preiserhöhung soll ab 2016 in Kraft treten und dann bis Ende 2018 stabil bleiben, teilte die Deutsche Post zuvor mit. Es ist die vierte Preiserhöhung in Folge. Bereits 2015 wurde der Preis für einen Standardbrief von 60 auf 62 Cent angehoben.

Postkonkurrenten bedauern die Entscheidung

Hintergrund der Entscheidung der Bundesnetzagentur waren gesetzliche Änderungen bei den regulierten Entgelten vom Frühjahr dieses Jahres. Durch den erhöhten Spielraum will die oberste Aufsichtsbehörde dem Branchenführer mehr Möglichkeiten geben, um auf „die Herausforderungen der digitalen Konkurrenz“ (E-Mail, SMS, Whatsapp) reagieren zu können. Die Postkonkurrenten bedauerten die Entscheidung. Der Deutschen Post würde nun ermöglicht, Gewinne zu realisieren, die weit über die erwarteten Kosten hinausgingen, erklärte der Bundesverband Paket und Express Logistik. (dpa/jei)