Ingolstadt. Audi hat die Manipulation von Motoren zugegeben. Für den Konzern werden die Reparaturen allein einer Motorenbaureihe nicht billig.

Die Automarke Audi hat im Rahmen des Skandals um die Konzern-Mutter Volkswagen die Manipulation von Abgaswerten in den USA eingeräumt. Obwohl nun die Gesetzesverstöße zugegeben wurden, bestreitet das Unternehmen weiter eine vorsätzliche Täuschung.

Ein Audi-Sprecher sagte der Nachrichtenagentur dpa, es handele sich nicht um eine Manipulations-Software: „Dann müsste das System auf dem Prüfstand anders agieren als auf der Straße – das ist aber nicht der Fall. Das Fahrzeug erkennt nicht, wenn es auf dem Prüfstand steht.“ Nach Angaben des Ingolstädter Autobauers wurde die Software in Audi-Fahrzeugen mit den Dieselmotoren des Typs V6 TDI 3.0 eingesetzt.

Vertreter von Audi waren in den vergangenen Tagen in den USA, um dort Gespräche mit der US-Umweltbehörde EPA und der kalifornischen Umweltbehörde CARB zu führen. Die CARB hatte den Abgasskandal um VW mit seinen Messungen ins Rollen gebracht. Die US-Behörden gehen nun davon aus, dass auch die bei Audi beanstandete Software Abgaswerte manipuliert. Bei VW-Modellen hatte die CARB nachgewiesen, dass eine Software – unter anderem beim 2.0-TDI-Motor – dazu führte, dass Autos auf dem Prüfstand weit wenige Abgase ausstießen als im normalen Straßenverkehr.

Wie es nun für Audi weitergeht

Mit den Umweltbehörden habe Audi einen freiwilligen Verkaufsstopp der betroffenen Modelle vereinbart, heißt es in einer Stellungnahme des Unternehmens. Der 3.0-Liter-Diesel wurde in den US-Modellen A6, A7, A8, Q5 und Q7 verbaut.

Neben dem Verkaufsstopp plant Audi auch eine Umrüstung der Motor-Software. Das Unternehmen arbeitet aktuell an einer neuen Version, die sie den US-Behörden vorlegen wolle. Erst wenn eine Freigabe aus den USA vorliegt, kann Audi mit der Ausbesserung beginnen. Nach Angaben von Audi kostet allein das Aufspielen und Entwickeln der neuen Software den Konzern einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag. (ac/dpa)