Frankfurt/Main. Die Lufthansa will einstweilige Verfügungen gegen den Streik ihrer Flugbegleiter erwirken. Auch ihre Piloten ziehen vor Gericht.

Die Lufthansa will den Streik ihrer Flugbegleiter nun gerichtlich stoppen lassen. Anträge auf einstweilige Verfügungen seien bei den Arbeitsgerichten Düsseldorf und Darmstadt eingereicht worden, erklärte ein Unternehmenssprecher am Dienstag in Frankfurt.

Der Streikaufruf der Gewerkschaft Ufo sei zu unspezifisch, lautet die Begründung der Fluggesellschaft. Wegen des hohen wirtschaftlichen Schadens werden derartige Klagen in der Regel sehr schnell entschieden, Termine standen aber zunächst noch nicht fest.

27.300 Passagiere am Dienstag betroffen

Am Dienstag, dem vierten Tag des Streiks, sollen erneut die meisten Langstreckenverbindungen sowie etliche mittlere Verbindungen ausfallen. Insgesamt 136 Flüge seien annulliert; davon seien rund 27.300 Passagiere betroffen, meldet Lufthansa.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr hat die Passagiere um Entschuldigung für den andauernden Streik gebeten. Der Konzern könne seine Leistungen nicht so anbieten, wie es von einem Premiumanbieter erwartet werde, sagte Spohr am Dienstag in Berlin. Er warf der Gewerkschaft Ufo vor, ihre Ziele auf dem Rücken den Fluggäste durchsetzen zu wollen.

Piloten ziehen vor das Bundesverfassungsgericht

Die fortlaufenden Streiks bei der Lufthansa könnten bald auch das Bundesverfassungsgericht beschäftigten. Nun haben die Piloten in Karlsruhe Verfassungsklage gegen eine Entscheidung des Landesarbeitsgerichts Hessen eingelegt, wie ein Sprecher der Vereinigung Cockpit (VC) am Dienstag berichtete. Es geht um das Urteil vom 9. September dieses Jahres, mit dem das Gericht den 13. Pilotenstreik als unrechtmäßig gestoppt hatte. Nach Auffassung der Richter ging es der VC bei ihrem Streikaufruf zu sehr um Einfluss auf Unternehmensentscheidungen. (dpa)