München. Amazon bietet seinen Musik-Streamingdienst jetzt auch deutschen Prime-Kunden. „Prime Music“ bietet vergleichsweise wenig Auswahl.

Amazon will auch in Deutschland stärker im Geschäft mit Musik aus dem Netz mitspielen. Der weltgrößte Online-Händler brachte am Donnerstag seinen Streamingdienst „Prime Music“ an den Start, bei dem Kunden des kostenpflichtigen Abo-Angebots Prime auf rund eine Million Songs zugreifen können. Auch diverse nach Genres sortierte werbefreie Online-Radiosender gehören zum Angebot.

In den USA gibt es „Prime Music“ seit vergangenem Jahr, danach folgte Großbritannien. Zum Start in Deutschland gab es Kritik an der deutlich kleineren Musikauswahl als bei anderen Streamingdiensten mit zum Teil einigen Dutzend Millionen Titeln. Beim Streamingdienst Spotify etwa waren im Januar 2015 weltweit rund 30 Millionen Songs verfügbar, zeigt das Statistik-Portal Statista.

Musik von Helene Fischer und Andreas Bourani

Der zuständige Amazon-Manager Steve Boom sagte der Deutschen Presse-Agentur, es sei wichtig, die richtigen Songs im Angebot zu haben. Ein großer Teil des Katalogs werde nie abgefragt. In Deutschland wirbt Amazon zum Start unter anderem mit Musik von Helene Fischer, Andreas Bourani, Cro sowie U2, Beyoncé oder Bruce Springsteen.

Der Online-Händler verkauft schon seit längerer Zeit auch Musik-Downloads und war mit der Funktion „AutoRip“ zudem dazu übergegangen, den Inhalt gekaufter CDs sofort auch digital verfügbar zu machen. Diese Kollektionen werden Kunden zusammen mit dem neuen Streaming-Angebot über eine App nutzen können. Zum Prime-Service gehören für 49 Euro im Jahr unter anderem ein Videostreaming-Dienst und eine elektronische Leihbücherei auf Amazon-Geräten.

Streaming-Dienste gewinnen an Popularität

In Deutschland wird die meiste Musik nach wie vor auf CD gekauft. Zugleich wird das Streaming, bei dem Musik direkt aus dem Netz abgespielt wird, immer populärer. Der Wettbewerb in dem Geschäft wird auch hierzulande schärfer: Apple startete im Sommer seinen Streamingdienst, Google brachte sein Angebot nach Deutschland. (dpa)