Washington. Neue Vorwürfe der US-Umweltbehörde bringen VW in Erklärungsnot. Der Konzern gibt eine Antwort, die den Behörden kaum reichen wird.

Während die US-Umweltbehörde EPA auch bei größeren Diesel-Motoren von VW eine Manipulation der Abgas-Werte festegestellt haben will, dementiert der Volkswagenkonzern die Vorwürfe. Man habe kein Programm installiert, „um die Abgaswerte in unzulässiger Weise zu verändern“, hieß es am Montagabend in einer kurzen Mitteilung.

Dass diese Erklärung der EPA ausreicht, scheint unwahrscheinlich. „VW hat einmal mehr seine Verpflichtungen missachtet, sich an die Gesetze zu halten, welche saubere Luft für alle Amerikaner sichern“, sagte EPA-Vertreterin Cynthia Giles laut Mitteilung.

Porsche gerät in den Fokus

Die EPA wirft Volkswagen vor, auch die 3,0-Liter-Dieselmotoren mit einer Software gezielt manipuliert zu haben. Bisher ging es der Behörde nur um die 2,0-Liter-Motoren. Die neuen Vorwürfe zielen nun auf Sechszylinder-Diesel. Erstmals in der Abgas-Affäre geht es dabei neben Audi und VW-Pkw auch um die VW-Tochter Porsche.

Im einzelnen betreffe das die Modelle und Jahrgänge VW-Touareg (2014), Porsche Cayenne (2015), Audi A6 Quattro, Audi A7 Quattro, Audi A8 und A8 Langversion sowie um den Audi Q5 (alle 2016). Während in den USA 10.000 Fahrzeuge mit dem entsprechenden Motor ausgestattet wurden, ist unklar wie viele Modelle in Deutschland von den Vorwürfen betroffen sind.

Grenzwerte um ein Vielfaches überschritten

Den Kern des aktuellen Vorwurfes beschreibt die Behörde wie folgt: „Die Software in diesen Fahrzeugen beinhaltet ein oder mehrere Zusatz-Instrumente zur Abgas-Kontrolle, die der Konzern bei der Zulassung der Modelle nicht offengelegt, beschrieben und begründet hat.“ Die Software führe dazu, dass die Abgaswerte zwar bei Tests den Regeln entsprechen, in der Realität aber um das Neunfache des Grenzwertes überschritten würden. (dpa)