Bonn. Die Deutsche Post will erneut ihr Briefporto anheben. Ein Standardbrief soll künftig nicht mehr 62 Cent, sondern 70 Cent kosten.

Briefe zu verschicken wird in Deutschland ab 2016 erneut teurer: Nachdem in den vergangenen Jahren das Porto bereits dreimal in Folge gestiegen war, will die Deutsche Post die Briefpreise abermals anheben - und zwar drastisch. Wie der Konzern am Mittwoch in Bonn mitteilte, soll das Porto für den Standardbrief (bis 20 Gramm) von derzeit 62 Cent auf 70 Cent erhöht werden und dann bis Ende 2018 stabil bleiben. Die Bundesnetzagentur hatte der Post kurz zuvor in einem Entscheidungsentwurf einen erhöhten Spielraum bei der Preisgestaltung zugestanden.

Über den Entwurf will die Behörde endgültig nach einer Anhörung Ende November entscheiden. Der Beschluss gilt als sicher. Erst danach werde die Post die geplante Portoerhöhung der Bundesnetzagentur zur Genehmigung vorlegen. Die Preismaßnahmen würden schon jetzt angekündigt, damit alle Kunden die Gelegenheit hätten, sich darauf einzustellen, hieß es weiter.

Bundesnetzagentur änderte Vorschriften zur Preisfestsetzung

Die Bundesnetzagentur hatte zuvor mitgeteilt, damit würden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die Post „die Herausforderungen der digitalen Konkurrenz stemmen kann“. Über alle anstehenden Produkte ermittelte die Behörde für den angegebenen Zeitraum einen Produktivitätsrückstand von 5,8 Prozent. Zu dem Preiserhöhungsspielraum in gleicher Höhe kommt noch ein Aufschlag als Inflationsausgleich. Im lizenzierten Briefbereich (bis 1000 Gramm) muss sich die Post jeden Preisschritt von der Behörde vorab genehmigen lassen.

Vor wenigen Wochen wurde bereits über eine anstehende Portoerhöhung unter anderem des Standardbriefes von 62 Cent auf 70 Cent spekuliert. Hintergrund der nun anstehenden Preisanpassung ist eine Änderung der gesetzlichen Vorschriften zur Preisfestsetzung durch die Bundesregierung vom Frühjahr dieses Jahres. (dpa)