Berlin. Die Zahl der selbstständigen Hartz-IV-Empfänger ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. „Ich-AGs“ werfen oft zu wenig ab.

Immer mehr Selbstständige in Deutschland sind auf Hartz-IV-Leistungen angewiesen. Bezogen 2007 noch 66.910 Selbstständige ergänzend Arbeitslosengeld II, waren es 2014 schon 117.904 Berechtigte, berichten die „Ruhr Nachrichten“ in ihrer Dienstagsausgabe. Das gehe aus der Antwort des Statistischen Bundesamtes auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann hervor.

„Ich-AG“ wirft oft nur geringes Einkommen ab

Die Zahl der Selbstständigen ohne Beschäftigte, auch „Ich-AG“ genannt, habe sich seit dem Jahr 2000 von 1,84 auf 2,34 Millionen erhöht, schreibt die Zeitung weiter. Der größte Teil der Solo-Selbstständigen war nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2014 in der Land- und Forstwirtschaft anzutreffen (22 Prozent). Auch im Bereich des Grundstücks- und Wohnungswesens (17 Prozent), im Unternehmensdienstleistungsbereich sowie im Kommunikations- und Informationsgewerbe (12 Prozent) gab es viele Selbstständige, die keine weiteren Mitarbeiter beschäftigten.

Solo-Selbstständige verfügen den Angaben zufolge über ein unterdurchschnittliches Einkommen. Netto waren es im vergangenen Jahr im Schnitt 1496 Euro pro Monat. Selbstständige mit Beschäftigten kamen auf ein monatliches Nettoeinkommen von 2701 Euro, abhängig Beschäftigte auf 1553 Euro.