Rund 600 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft trafen sich am Dienstagabend zum traditionellen Martinsgansessen des Arbeitgeber-Verbands Nordmetall im Congress Center Hamburg (CCH). Wichtigstes Thema an den Tischen waren neben der Gänsebrust natürlich die Forderungen der IG Metall für die bevorstehenden Tarifverhandlungen. Diese konnten die gute Stimmung im Saal allerdings nicht verhageln.

Der Konjunkturmotor stottere, sagte Nordmetall-Präsident Thomas Lambusch in seiner Rede. Vor allem das Auslandsgeschäft erfülle nicht die Erwartungen. Deshalb frage er sich, wie die Forderungen der Gewerkschaft in die Welt passten. „Wir Arbeitgeber nehmen diese Herausforderungen an“, sagte Lambusch. Dann kritisierte er, dass die Politik der Bundesregierung die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft verschlechtere.

Ehrengast des Abends war nämlich der Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD). Er wies die Kritik an der Bundespolitik zurück. Die Stärkung privater und staatlicher Investitionen in Deutschland stehe ganz oben auf der Prioritätenliste. Das gelte für Investitionen in Verkehrsinfrastruktur, Energieeffizienz, Gebäudesanierung und Breitbandverkabelung. Er verwies auf seine Expertenkommission.

Ein Jubiläum wurde an diesem Abend auch gefeiert: Vor zehn Jahren ist die Nordmetall-Stiftung mit einem Festakt im Hamburger Rathaus gegründet worden. Neben Gabriel wurde deshalb ein zweiter Ehrengast begrüßt, Ex-Bürgermeister Ole von Beust (CDU). Dieser hatte das Projekt mit aus der Taufe gehoben. Die Nordmetall-Stiftung verfügt über Kapital von 80 Millionen Euro, wovon 100 Projekte unterstützt werden.